Mülltrennen – das können die Deutschen, sind sogar Vorreiter. Und stolz darauf. Was dabei allerdings gerne vergessen wird: Europaweit sind sie auch Spitzenreiter beim Verbrauch von Verpackungsmüll. Und die Plastikflut scheint schwer in den Griff zu bekommen zu sein. Warum nur?
Ein schlechtes Gewissen haben trotzdem längst nicht alle, die ihr Mineralwasser in Einwegplastikflaschen oder das Gemüse in der Plastikschale kaufen. Warum? Recycling heißt das Zauberwort der moralischen Absolution. Und im Mülltrennen sind die Deutschen ja führend. Doch der Gelbe Sack ist bei Umweltverbänden seit langem umstritten: Hier wird alles gemischt gesammelt und so muss in den Sortieranlagen nochmal alles mühsam getrennt werden. Außerdem wird fast die Hälfte des gesammelten Mülls am Ende doch verbrannt. Laut Umweltbundesamt liegt das daran, dass Vieles im Gelben Sack landet, das da gar nicht reingehört. Deutlich besser läuft das im Bring-System – also wenn der Bürger selbst seine Wertstoffe zum Wertstoffhof bringt. Denn dann ist die Sortierung deutlich besser und damit auch die Recyclingquote. Die technischen Möglichkeiten für mehr Recycling wären jedenfalls da.
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