Haßfurt. Die Entscheidung der Staatsregierung, einen dritten Nationalpark in Bayern einzurichten, wird vom SPD-Kreisverband Haßberge sehr begrüßt und dieser dritte Nationalpark kann dabei nur in Franken liegen. Neben der südbayerischen Region und dem Bayerischen Wald ist die Zeit für den ersten Nationalpark in Franken reif, so stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender Paul Hümmer, Sand. Das man dabei aber den Steigerwald außen vor will, stößt bei Paul Hümmer und der hiesigen SPD Landtagsabgeordneten Kathie Petersen auf Unverständnis. „Wie soll die von Umweltministerin Ulrike Scharf angestoßene Debatte über die Zukunft des Steigerwalds unter diesen Umständen denn wirklich offen sein?“, fragt Petersen.
Zum Thema Weltnaturerbe und Nationalpark tauschte sich MdL Petersen kürzlich auch mit dem Bund Naturschutz aus. Um eine sinnvolle Entscheidung über die Zukunft des Steigerwalds fällen zu können, müsse endlich eine Potenzialanalyse gemacht werden. Das fordern die hiesige SPD-Landtagsabgeordnete Kathi Petersen und der Vorsitzende der Bund Naturschutz Kreisgruppe Schweinfurt, Edo Günther. „Ohne eine solche Analyse dürfen keine weiteren Schritte folgen“, so Günther. Nur so könne geprüft werden, welche Lösung – Nationalpark, Weltnaturerbe, Weltkulturerbe oder etwas anderes - die beste für alle Beteiligten sei. „Es geht schließlich um die gesamte Region“. Diese Position findet die volle Unterstützung des SPD Kreisrates Paul Hümmer, SPD Kreisrat und 3. Bürgermeister der Gemeinde Sand.
Fachlich spreche alles für den Steigerwald als Standort für einen Nationalpark, so Günther. Es gebe ausreichend zusammenhängende Schutzflächen und natürliche Buchenwälder. Zudem sei die notwendige Infrastruktur mit dem Steigerwald-Zentrum in Handthal gegeben.
Auch politisch sei die Ausgrenzung des Steigerwaldes bedenklich. „Ministerin Scharf bezeichnet einen Nationalpark als ein ökologisches Konjunkturprogramm allererster Güte. Wieso sollten jedoch nur die Menschen in der Rhön oder im Spessart davon profitieren die Menschen im Steigerwald jedoch nicht?“, fragt sich Petersen. Das Argument, dass durch die Ausweisung eines Nationalparks die Holznutzung eingestellt würde, werde auch durch permanente Wiederholung nicht richtig. CSU Innenstaatssekretär Gerhard Eck (Donnersdorf) und andere Vertreter des Vereins „Unser Steigerwald“ würden jedoch leider diese Vorurteile verbreiten und dafür sorgen, dass diese Argumentation bei den Menschen verfange.