Hofheim. Konrad Spiegel ist sichtlich stolz. Und das zu recht, das meinen auch alle anderen Mitglieder des SPD-Ortsvereins Hofheim. Sie wählten ihn einstimmig wieder zum Vorsitzenden für die nächsten zwei Jahre. Unter seiner Leitung hat sich die SPD Hofheim zu einer quicklebendigen Institution entwickelt.
Regelmäßig treffen sich die Sozialdemokraten unserer Stadt mit Stadträten, Kreisräten und Bürgermeistern des Landkreises Haßberge. Hier an der Nahtstelle zwischen Bürgern und Gewählten werden Informationen aus erster Hand abgeholt, und zwar nicht nur von „oben nach unten“, sondern es wird genauso diskutiert über das, wo den Menschen der Schuh drückt. Als Beispiel nennt Konrad Spiegel die letzte Veranstaltung mit den Flüchtlingen aus Syrien. Es sind die Sozialdemokaten auf allen Ebenen, die praktikable Lösungen suchen und finden. Wie sehr die Menschen im Landkreis Antworten von „ihrer SPD“ suchen, berichtet Kreisvorsitzender Wolfgang Brühl. Die „neuen Medien“ machen es möglich mitzubekommen, wie oft Inhalte nachgefragt werden. Das gilt für den Kreis ebenso wie z.B. für den Landtag. Über 10.000 mal haben sie dort die engagierte Antwort der bekannten Sozialdemokratin Natascha Kohnen im Münchner Landtag zur Lösung der Flüchtlingskrise angeklickt. Auch Christa Geiling berichtet voll Zuversicht nicht nur über den „Kassenstand“, sondern über die vielen kleinen Spenden von „kleinen Leuten“ in der Stadt und den Teilorten. Für die vielen ungenannten Spender ist die SPD Garant der sozialen Gerechtigkeit und der Problemlösung „mit Augenmaß“. „Wir haben“, so Christa Geiling, „nicht die Großspender wie andere Parteien. Aber mit denen möchten wir nicht tauschen, denn wie sagt der Volksmund: 'Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing.“ Für den neuen Vorstand des Ortsvereins mußte niemand „gebeten“ werden. Alle waren bereit, gerade jetzt, in einer Zeit, in der so viele Menschen verunsichert sind, mitzuhelfen und mitzuarbeiten: Manfred Kirchner (2. Vorsitzender), Christa Geiling (Finanzen), Günther Geiling und Eberhard Kirchner (beide Revision) wurden einstimmig wiedergewählt. Neu in den Vorstand wurden Dr. Helga Stößel und Dr. Frank Stößel aufgenommen. Der Kreisvorsitzende Wolfgang Brühl berichtete von seiner ungewöhnlichen Reise zum Katastrophen-Reaktor Tschernobyl zu berichten. Die Kernschmelze geschah zwar schon 1986, aber noch immer ist ein Gebiet in der Ukraine, das zweieinhalb so groß ist wie unser Haßbergkreis, unbewohnbar. Nur scheinbar holt sich die Natur das Gebiet wieder zurück: Es wachsen Birken auf den leeren Häusern, die Puppen und Plastikautos im verlassenen Kindergarten liegen so verstreut auf dem Boden wie die Tausenden von Büchern in der früheren Bibliothek der Stadt. Wolfgang Brühl zeigte einen Kran, in dessen Schaufeln das Tausendfache an Strahlung gemessen wird, die heute als weniger bedenklich gilt. Und das ist das Unheimliche: Die Menschen sehen die tödlichen Strahlen nicht. Der Tod von mindestens 40.000 Menschen geht auf diesen Reaktorunfall zurück. Und noch heute erkranken im benachbarten Weißrußland viele Kinder an Schilddrüsenkrebs – ein schlimmes Erbe der verblichenen Sowjetunion.
„Um so mehr können wir froh und dankbar sein“, schloß Wolfgang Brühl seinen Bericht, „dass wenigstens wir in Deutschland begonnen haben, aus der Atomenergie auszusteigen. Denn seit dem Reaktorunfall in Japan weiß jeder, dass selbst für eine Hochtechnologienation wie Japan die Kerntechnologie unbeherrschbar ist.“
Stößel, 05.03.16
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Von links nach rechts: Konrad Spiegel, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Hofheim, Dr. Helga Stößel, Wolfgang Brühl, Vorsitzender des Kreisverbandes der SPD Haßberge, Dr. Frank Stößel, Christa Geiling, Manfred Kirchner, Zweiter Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Hofheim und Eberhard Kirchner. Nicht im Bild: Günther Geiling.