Seniorenzentrum Knetzgau - Das Gemeindeleben ins Haus bringen

29. Oktober 2016

AWO-Knetzgau

Knetzgau. "Mehr als Worte lassen wir Taten sprechen und deshalb freuen wir uns über Interessierte, die uns besuchen, mit uns ins Gespräch kommen und sich selbst von unserem gelebten Konzept zu überzeugen", so Heimleiterin Frau Elke Kuhlenkamp bei der Begrüßung der SPD Kreistagsfraktion im neuem Seniorenzentrum der AWO in Knetzgau. Der Sprecher der SPD Kreistagsfraktion, Bürgermeister Jürgen Hennemann, hatte seine Fraktion nach Knetzgau eingeladen um das neue Konzept in Knetzgau kennen zu lernen. Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus zeigte sich erfreut über das Interesse der SPD-Kreispolitiker an der Gemeinde Knetzgau und begrüßte die Gäste ebenfalls recht herzlich.

„Wir wollen das Gemeindeleben ins Haus bringen – zum Wohl der Gemeinde und der Bewohner“ so Heimleiterin Elke Kuhlenkamp und Pflegedienstleiterin Sandra Kempf. Unser Konzept wird auch als „Quartierskonzept“ bezeichnet. Die dahinter stehenden Wohngemeinschaften stellen eine Abkehr von den institutionalisierten Heimen und damit gleichzeitig für die Hinwendung zur Normalität.

Die Stationäre Wohngemeinschaften orientieren sich an einer ganz normalen Wohnung, in einem (durchschnittlichen) Wohnhaus. Zentrale Abteilungen wie im Krankenhaus oder im traditionellen Pflegeheim, also Großküche, Speisesaal oder Wäscherei gibt es nicht mehr. In kleinen Haushaltsküchen der Wohngruppen vor Ort soll die Speisenzubereitung weitgehend mit den Bewohnern bzw. den Mitgliedern der Wohngemeinschaft stattfinden.

Die Gestaltung des Alltags orientiert sich an den Strukturen eines normalen Haushalts. Kranken- und Altenpflege kommt nur dann zum Einsatz, wenn sie vonnöten ist. Das Wohnkonzept zielt auf ein ganzheitliches gelebtes Wirken für die Bewohnerinnen und Bewohner ab, so Pflegedienstleiterin Sandra Kempf. Das Besondere in Knetzgau soll sein, „dass der Kunde uns sagt, was er will und wir schauen dann, dass es läuft“. Will heißen: Der Bewohner richtet sein tägliches Leben nicht nach der Pflege aus, die Pflege orientiert sich umgekehrt an seinen Bedürfnissen und Wünschen. So wird kein Langschläfer früh aus dem Bett geworfen wird, nur weil der Pflegedienst beschlossen hat, dass jetzt Aufweckzeit ist. Neben den Wohngemeinschaften bietet unser Haus Tagespflege und Kurzzeitpflege an, erläutert weiter Heimleiterin Elke Kuhlenkamp.

Das Haus öffnet sich nicht nur für Besucher, es soll vielmehr fester Bestandteil des Gemeindelebens sein. Im Café im geräumigen Foyer mischen sich im Idealfall Bewohner mit anderen Gästen aus Knetzgau und Umgebung, und das nicht nur zu Kaffee und Kuchen. Das Café wird die AWO als Integrationsprojekt mit nicht behinderten und behinderten Mitarbeitern betreiben. Auch Theateraufführungen oder Konzerte könnten im Foyer ein gemischtes Publikum anziehen. Elke Kuhlenkamp und Frau Sandra Kempf möchten die Volkshochschule für Kurse ebenso ins Haus holen wie Musikkapellen für Proben. Und das Zimmer für den Arzt könnte regelmäßig auch der Friseur oder der Physiotherapeut nutzen – für Patienten bzw. Kunden nicht nur aus dem Heim. Warum sollte das Knetzgauer Bündnis für Familien und Senioren nicht im AWO-Heim tagen, fragt sich Elke Kuhlenkamp.

Auch in den reinen Wohnbereichen der älteren Damen und Herren im 1. und 2. Obergeschoss geht die AWO neue Wege. Das möglichst selbstbestimmte Leben im Altenheim dürfte heute überall Leitbild sein. In Knetzgau bedeutet das zum Beispiel, dass die einzelnen Wohngruppen für sich selbst kochen, erklärten Heimleiterin Elke Kuhlenkamp und Pflegedienstleiterin Sandra Kempf im Gemeinschaftbereich, den SPD Kommunalpolitikern.

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