Mit einem Treffen in der Wanderstube in Sailershausen wurde der Reigen der Bürgergespräche der Haßfurter SPD fortgesetzt. Dabei rückte ein Mann in den Blickpunkt, der eigentlich gar nichts mehr mit den Kreisstadt-Sozialdemokraten zu tun hat.
Günther Werner! Es war klar, dass der Name des Mitbewerbers von Stephan Schneider für das Bürgermeisteramt in Haßfurt beim Bürgergespräch der SPD in Sailershausen früher oder später fallen würde. Schließlich war der Kontrahent bis zu seiner Kandidatur Sozialdemokrat und sogar Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Augsfeld.
„Wir haben ihm angeboten eine Mitgliederversammlung aller SPD-Ortsvereine im Stadtgebiet zu machen, auf der wir über unseren Bürgermeisterkandidaten abstimmen“, klärte Stadtratskandidat Marco Feustel auf. „Das hat er vehement abgelehnt.“ Stattdessen, so Manfred Stühler, habe immer Günther Werner immer die Forderung in den Raum gestellt „Ich oder keiner!“ „Nur als Bürgermeisterkandidat wollte er auf der SPD-Stadtratsliste kandidieren“, führte der Vorsitzende des FC Haßfurt aus. „Wenn nicht, dann, so seine Drohung, tritt er mit einer eigenen Liste an.“ Ein Plan, der bekanntlich nicht ganz aufging. Günther Werner kandidiert nun für die Freien Wähler. In der SPD weinen ihm viele kaum eine Träne nach. „Er hat seinen SPD-Ortsverein Augsfeld von 21 auf sechs Mitglieder abgewirtschaftet“, berichtete Manfred Stühler. „Und außerdem lassen wir uns nicht erpressen. Günther Werner hätte sich, genau wie Stephan Schneider, einer demokratischen Wahl innerhalb der SPD stellen müssen. Das wollte er aber nicht!“
Deswegen zieht die SPD mit Stephan Schneider in den Wahlkampf um die Nachfolge von Rudi Eck. Und sie tut das mit voller Überzeugung und viel Begeisterung. Auch in Sailershausen präsentierte sich der 40-Jährige als ein Kandidat von den Bürgern für die Bürger. Als ein Bewerber, mit dem es keine Gewerbe- und keine Grundsteuererhöhung geben wird und der sich für eine faire Gebührenkalkulation einsetzen wird. „Wir müssen und werden alle Einsparpotenziale überprüfen.“
Besonders am Herzen liegt Stephan Schneider, wie allen Bewerbern, die Zukunft der Haßfurter Innenstadt. Bereits seit geraumer Zeit machen er und die SPD sich für die Installierung eines Citymanagers stark. „Die Personalkosten könnten bis zur Hälfte aus Mitteln der Städtebauförderung finanziert werden.“ Als mindestens genauso wichtig erachtet es der Kandidat, dass die Aktivitäten des AHA und von InHoch3 nicht neben- oder gar gegeneinander, sondern miteinander laufen. „Nur so können wir die Innenstadt voranbringen.“ Ein wichtiger Mosaikstein könnte auch die schon vor mehr als zehn Jahren diskutierte „Brötchentaste“ an Parkautomaten sein, mit der es möglich wäre, für kurze Zeit kostenfrei in der Innenstadt zu parken. „Das würde sicherlich für mehr Leben in der Innenstadt sorgen.“
Über die Stadtgrenzen hinaus dachte Sebastian Klein mit seiner Forderung. Der Stadtratskandidat, selbst Schüler, forderte eine Einbindung der Kreisstadt in die Verkehrsverbünde Nürnberg und Würzburg. „Damit kämen Schüler, Studenten aber auch Familien in den Genuss von günstigeren Fahrkarten für die Fahrten in die beiden Großstädte, aber auch nach Bamberg.“
Ebenfalls angesprochen wurde in Sailershausen das Thema „Erneuerbare Energien“ und dabei speziell die Arbeit der GUT. Die Bürger wünschten sich mehr Transparenz und stellten unter anderem die Frage, wohin denn die Gewinne der Gesellschaft, die für den Kreis und seine Kommunen, die Energiewende managt, fließen. „Die Energiewende muss vorangetrieben werden“, ließ Stephan Schneider keinen Zweifel daran, dass die regenerativen Energien die Zukunft sind. „Aber sie muss auch im Geldbeutel der Bürger ankommen.“ Sprich, etwaige Gewinne der GUT sollten auch Auswirkungen auf den Strompreis haben.