Landräte mit verantwortlich, wenn Jahrhundertchance nicht geprüft wird!

03. Juli 2017

Haßfurt. Ein buntes Quartett aus BürgerInnen und Bürgeren beteiligte sich am Aufruf zu einer Demomanstration „Eine faire Chance für den Steigerwald“ am Tag der Franken in Kitzingen, zur Teilnahme aufgerufen hatte auch die SPD Haßberge.

Demo Kitzingen Bild
Demo Kitzingen Bild

Die Landkreis SPD hatte in einer kürzlich abgehaltenen Konferenz sich für die Einbeziehung des Steigerwald in den Suchprozess zum 3. Nationalpark in Bayern ausgesprochen. Paul Hümmer, Sand, stellvertretender SPD Kreisvorsitzender, appelliert vor dem Hintergrund der Demonstration vom Wochenende und den kurzen Gesprächskontakt mit dem Innenminister Joachim Herrmann, in Kitzingen, an die Kommunalpolitiker im Kreis, allen voran an die Landräte der drei betroffenen Landkreise Schweinfurt Töpper, Haßberge Schneider, Bamberg Kalb, sich dafür einzusetzen, dass die „Jahrhundertchance Nationalpark“ auch für den Steigerwald sachlich von Ihnen geprüft wird.

Eine solche „historische Entscheidung für kommende Generationen“, wie Ministerpräsident Horst Seehofer sie in seiner Regierungserklärung 2016 nennt, muss auch den Steigerwald mit einbeziehen. Sie setzt die umfassende Informierung der Bürgerinnen und Bürger über die Bedeutung eines Nationalparks sowie eine ergebnisoffene Diskussion voraus. Dass den BürgerInnen diese Chance jetzt auch durch den Dialogprozess genommen werden soll, bei dem zuerst die Option Nationalpark mit geprüft werden sollte und dann „von oben“ wieder ausgeschlossen wurde, ist ein Skandal, so Paul Hümmer.

Der Staat investiert jährlich mind. 10 Millionen Euro dauerhaft in die neue Nationalpark-Region, also 100 Millionen Euro in 10 Jahren. Hinzu kommt eine millionenhohe Wertschöpfung durch Tourismus, das „Prädikat Nationalpark“ schützt nicht nur heimische Natur, es macht die Region zum attraktiven Urlaubsgebiet. Von dieser Aufwertung profitiert die gesamte Region, u.a. verbessert sich die Auftragslage lokaler Betriebe, da die nötige touristische Infrastruktur geschaffen werden muss. In den Ausbau des Öffentliche Personennahverkehrs und des kulturelle Angebots wird staatlich investiert. Da neue Arbeitsplätze geschaffen werden, wird die Region attraktiver als Wohnraum. Die regionale Holzversorgung wird durch maßgeschneiderte Konzepte zugesichert. Dies alles ist bei der Staatsregierung nachzulesen. Auf der Seite der Staatsregierung http://www.np3.bayern.de kann sich jeder selbst informieren.

Ein Nationalpark ist Motor zur Entwicklung der regionalen Wirtschaft und Struktur durch sanften Tourismus. Verschlafen unsere hiesigen KommunalpolitikerInnen, allen voran die Landräte Töpper, Schneider und Kalb, jetzt diese Chance, haben sie ungeprüft eine „historische Chance für kommende Generationen“, für unsere Enkel, an eine andere Region in Bayern abgetreten. Dass neuerdings nun mit einen Titel „Weltkulturerbe“ geworfen wird ist eine Nebelkerze, ein Ablenkungsmanöver, um von der herausragenden Bedeutung der Buchenwälder abzulenken. Die Bewerbung um den Welt-Kultur-Erbetitel hat laut Experten wenig Aussicht auf Erfolg und das Europäische Kultursiegel ist gar ein Titel ohne Mittel und bringt der Region nichts, so die Einschätzung von Hümmer.

Wir wollen als BürgerInnen einbezogen werden, nicht ausgrenzt werden, "Ausschließeritis" das geht gar nicht! Die Aufwertung der Region durch einen Nationalpark ist konkurrenzlos, dafür gehen wir auf die Straße. Die derzeitige "Ausschließeritis" durch einige CSU und Freie Wähler Mandatsträger befeuert, ist undemokratisch und für die gesamte Region von Schaden. Wir waren von der Anzahl der Teilnehmer mit Abstand die größte Gruppe zum Thema 3. Nationalpark, dies werte ich als positives Zeichen. Wir waren bunt, laut, fröhlich die auch die jüngeren, so das Fazit von SPD Kreisrat Paul Hümmer (Bildmitte), Sand, der für den SPD Kreisverband Haßberge auf der Demonstration in Kitzingen mitvertreten war.

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