Entschleunigung statt Schulstress!

14. Juli 2014

MdL Kahti Petersen informierte die Haßberg SPD über einen SPD Gesetzentwurf für ein modernes G9

Haßfurt. Über den aktuellen Gesetzentwurf der SPD im bayerischen Landtag zur Reform des bayerischen Gymnasiums informierte die hiesige SPD Landtagsabgeordnete Kahti Petersen den Vorstand der Kreis SPD im SPD Bürgerbüro in Zeil. Im Unterschied zu dem Vorschlag der Freien Wähler ist das Ziel des SPD-Entwurfs, das neunjährige Gymnasium als Regelform im Unterrichtsgesetz zu verankern, so Petersen.

MdL Kathi Petersen ist Mitglied des Bildungsausschusses im Landtag, wirft der Staatsregierung vor, seit der Einführung des G8 vor zehn Jahren kein pädagogisch sinnvolles Konzept für das verkürzte Gymnasium entwickelt zu haben: „So wie das Gymnasium jetzt gestaltet ist, tun sich die Schüler außerordentlich schwer“. Paul Hümmer und Wolfgang Brühl berichteten aus Gesprächen mit Schülern und Eltern, dass die schulische Belastung immer mehr zunehme. Wir haben vor diesem Hintergrund einen eigenen Gesetzesentwurf eingebracht, informiert Petersen. Der SPD-Gesetzentwurf sieht deshalb nicht mehr als 30 Wochenstunden an Pflichtunterricht vor. Zu diesem Zweck müssten die Lehrpläne modernisiert, die Unterrichtsmethoden angepasst und die Verteilung der Stunden auf die einzelnen Fächer überdacht werden. Insbesondere Jungen sollen von einer Entschleunigung des Gymnasiums profitieren, denn sie seien die Verlierer des G8, so Peteresen.

Das Konzept der SPD deckt sich weitgehend mit den Vorstellungen des bayerischen Philologenverbandes, der ebenfalls die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums fordert. Genau wie die Philologen ist auch die SPD-Fraktion der Meinung, dass begabte Schüler nach wie vor die Möglichkeit haben sollten, das Abitur bereits nach acht Jahren abzulegen. Dabei sollen die betreffenden Schüler stärker als bisher von der Schule unterstützt werden, wenn sie beispielsweise eine Jahrgangsstufe in der Unter- oder Mittelstufe überspringen wollen, erläuterte die Bildungsfachfrau Petersen.

Grundsätzlich festhalten will die SPD-Landtagsfraktion auch an einer verkürzten Laufzeit (einer Überholspur) in einem Ganztagsgymnasium mit einem entsprechenden pädagogischen Konzept. „Mehr noch als auf die Laufzeit des Gymnasiums wird es aber auf die inhaltliche Neukonzeption ankommen“, betonte Petersen. Diese inhaltlichen Details des künftigen G9 sollten fraktionsübergreifend erarbeitet werden. Wolfgang Brühl und Paul Hümmer bedauerten, die Verweigerungshaltung der Freien Wähler zu einen gemeinsamen Konzept zur Neuausrichtung des Gymnasiums zu kommen. Das Konzept der Freien Wähler, das dem aktuellen Volksbegehren zugrunde liegt, stößt in allen anderen Landtagsparteien auf Ablehnung, ergänzte Kathi Petersen.

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