Trossenfurt. Im Rahmen einer geselligen Zusammenkunft im Gasthaus Albert würdigte der SPD Ortsverein Trossenfurt, mit seinem Vorsitzenden Heinrich Baumann, die langjährige Mitgliedschaft von Mitgliedern. Breiten Raum nahm aber auch die aktuelle Politik auf Bundes und Landkreisabende ein. Nachdem Christian Lindner die Jamaika-Gespräche wegen seiner egoistischer FDP-Interessen beendet hat, braucht das Land, brauchen die Bürger, die SPD. Gerade in einer schwierigen Lage könne das Land deshalb Sozialdemokraten in Regierungsverantwortung gut gebrauchen, meinte Vorsitzender Heinrich Baumann. Für den SPD Kreisverband Haßberge referierte und diskutierte der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende und Kreisrat Paul Hümmer, aus Sand mit den Oberaurachern.
Paul Hümmer brachte für die verhinderte SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar, die wegen einer Plenarsitzung des Bundestages nicht zu gegen war, eine Befragung der SPD Bundestagsfraktion mit. Unter dem Motto: „Sagen sie uns ihre Meinung!“ wurden die Wünsche der Teilnehmer an die SPD formuliert. Als wichtigste Botschaft der Mitglieder stellte sich die Sicherung und Stärkung des Sozialstaates heraus. Insbesondere wird eine stärkere Wertschätzung der Pflegeberufe und eine bessere Rente gefordert. Auch das aktuelle Thema „Steueroasen“ wurde heftig diskutiert. Es ist eine der größten Ungerechtigkeiten unserer Zeit: Die Reichsten dürfen sich ausklinken, während der Rest von uns für Gesundheitsversorgung, Bildung und den Schutz der Hilfsbedürftigsten in unserer Gesellschaft zahlt. Und die Schere geht immer weiter auseinander, nicht zuletzt aufgrund der schattenhaften Welt globaler Steuerparadiese, in der Billionen in Offshore-Konten fernab vom Fiskus geparkt werden können. Die Reichen werden immer reicher, während der Rest von uns zahlt, so die Teilnehmer.
In der Diskussion erinnerte Paul Hümmer vor dem Hintergrund der Eintrittsjahre der Jubilare an den Nord-Süd-Plan von Willy Brandt der vor dem Hintergrund der Globalisierung aktueller denn je ist. Mehr als 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung, aber auch weil ihnen der globalen Marktwirtschaft ihre Lebensgrundlagen entzieht. Paul Hümmer zitierte unter anderen den Papst Franziskus, der in einer Schrift zum Fazit kam „Diese Wirtschaft tötet“, wobei er damit den Kapitalismus gemeint hat. Noch immer sterben täglich tausende Kinder an den Folgen von Hunger und Mangelernährung, sind Millionen Menschen chronisch unterernährt. Zur Bekämpfung von Fluchtursachen von Menschen muss Entwicklungshilfe stärker in den Blick genommen werden. Bei den Fluchtgründen und Wanderungsbewegungen spiele der Klimawandel eine immer größere Rolle, deshalb muss Deutschland seine gemachten Zusagen aus dem Klimakonferenzen einhalten. Es reicht nicht, den Almosengeber zu spielen; es gilt, die strukturellen Ursachen von Armut und Hunger tatsächlich zu bekämpfen. Sonst werden die Menschen versuchen nach Europa zukommen, so Paul Hümmer.
Bei den Kreisthemen wurde von den Teilnehmern zu allererst der Zusammenschluss der Sparkasse Ostunterfranken mit der Sparkasse Schweinfurt genannt. Paul Hümmner meinte hierzu die Kreistagsfraktion sieht in dem Zusammengehen der beiden Sparkassen eine nachhaltige zukunftsfeste Aufstellung der Sparkasse in der Region. Wenn die Ausgaben und Kosten stärker steigen als die Einnahmeseite muss man handeln. Die Auflagen für die internen Verwaltungsaufwände und das derzeitige Zinsniveau könne die Kreissparkasse nicht beeinflussen, wohl aber sein Handeln daran orientieren. Die Sparkasse bleibt weiter eine öffentlich-rechtliche Einrichtung mit einem klaren Auftrag für die Region. Es gibt die Zusagen der Vorstände für die Kunden gibt es durch das Zusammengehen keine negativen Auswirkungen bzw. der bisherige Servicegrad für die Bevölkerung bleibt, dies werden wir als SPD auch einfordern. In diesem Zusammenhang erinnert Hümmer an die Lage des Landkreises Haßberge in der Planungsregion 3 (Main-Rhön) mit dem Oberzentrum Schweinfurt, die gebildet wurde, um die Lebenssituation der Menschen in diesem Bereich, der Region Main/Rhön, zu verbessern. Durch den Zusammenschluss der Sparkassen aus unserer Region Main/Rhön werde der Handlungsspielraum vergrößert. Die SPD-Kreisräte sehen das Zusammengehen positiv, weil dadurch der Bestand der Filialen und ihrer Mitarbeiter gesichert werden. In dem Fusionsvertrag seien Regelungen eingebaut, die die Interessen des Landkreises hinsichtlich der Beschäftigten, der Gewerbesteuer und bei Abstimmungen im Verwaltungsrat berücksichtigen würden. Eine Zusammenlegung in zentralen Bereichen, um Synergieeffekte zu erzielen und die verbleibenden Arbeitsplätze sicher zu machen, so das Fazit vom Kreisrat Paul Hümmer.
Bild: Werner Sefz
Stellvertr. Kreisvorsitzender Paul Hümmer stellte bei der Ehrung der Oberauracher SPD, die Sozialdemokratie mit ihrer über 150-jährigen Geschichte, als die Friedenspartei in Deutschland heraus. Die lange Friedensperiode in Mitteleuropa ist einzigartig in der Geschichte und mit ein Verdienst von Europa, deshalb brauchen wir ein starkes Europa. Paul Hümmer bedankte sich bei den Jubilaren für ihr langjähriges Engagement, denn die Demokratie braucht Demokraten. Wir Sozialdemokraten setzen auf sozialen Zusammenhalt, auf mehr Gerechtigkeit, Miteinander und Füreinander. Das ist unser Weg und wir bedanken uns bei den Jubilaren und allen Mitgliedern, dass Sie diesen Weg mitgehen, so Paul Hümmer in seinen Dankesworten.
Im Bild von links nach rechts die Geehrten: Vorsitzender Heinrich Baumann (47 Jahre), Edgar Söldner (46 Jahre), Anne Eisele (30 Jahre), Karin Sefz (20 Jahre), Heinz Moser (46 Jahre) und Helmut Nastvogel (50 Jahre). Im Bild fehlen Hubert Wirt (47 Jahre) und Christof Lauer (38 Jahre). Auf Kreisebene wird der Ortsverein durch Edgar Söldner vertreten.