Bürgergespräche in Hofheim

14. August 2017

Stadträtin Judith Geiling mit Blitzlichtern aus der Stadtpolitik

Hofheim. Judith Geiling hatte die ganze Aufmerksamkeit der Männer und Frauen aus den Stadtteilen Hofheims. Kein Wunder, ging es doch bei der öffentlichen Versammlung der SPD Hofheim um Themen vor der eigenen Haustüre: Breitbandausbau Internet, Bebauungsplan Lendershäuser Straße, Gestaltung der Hauptstraße in Hofheim.

Trotz des Engagements von Bürgermeister Borst im letzten Jahr hat die Telekom den Auftrag für den Ausbau des schnellen Internetnetzes an den Generalunternehmer erst sehr spät erteilt, so dass sich nun der von der Telekom vertraglich garantierte Start zum 04.07.2017 verzögert. Jetzt steht zwar eine Vertragsstrafe im Raum, das Nachsehen haben aber die Nutzer, die schon seit dem 4. Juli das schnelle Internet hätten haben sollen. Nun soll es ‚frühestens‘ ab Oktober 2017 für alle Stadtteile zur Verfügung stehen.

Der Bebauungsplan an der Lendershäuser Straße sieht 11 Einfamilienhäuser vor. Die Bauplätze sind, wie Judith Geiling berichtet, „heiß begehrt“. Sollte die Nachfrage größer sein als das Angebot, wird das Los entscheiden. Die Stadt Hofheim macht dabei Ernst mit ihrer ‚Entbürokratisierung‘ und räumt den zukünftigen Bauherren größtmögliche Freiräume im Bebauungsplan ein.

Die Gestaltung der Hauptstraße in Hofheim hatte bereits mehrfach für Nachfragen aus der Bevölkerung gesorgt. Judith Geiling und Hubert Bergmann von der SPD/Fortschrittlichen Bürger erhielten von Bürgermeister Borst die Zusage, die betroffenen Anwohner noch einmal detailliert über den konkreten Zeitablauf der Bauausführung zu informieren. Nach der Hofheimer Kirchweih Mitte September werden die Arbeiten beginnen, etwa ein Jahr beanspruchen und etwa 1,25 Millionen Euro kosten. Um die Renovierung der Straße so ‚verträglich‘ wie möglich zu gestalten, werden einzelne Bauabschnitte komplett fertiggestellt, bevor mit den nächsten begonnen wird.

Die Versammlung der SPD Hofheim war mit Judith Geiling völlig einig, als es um die Renovierung des bislang von Asylbewerbern bewohnten Hauses in der Landgerichtsstraße ging. Die großzügige staatliche Förderung von bis zu 90 % der Renovierungskosten, die auch für die Renovierung der Wohnung im Rügheimer Tor in Anspruch genommen werden soll, ist sicher positiv zu bewerten. Jedoch muss die Stadt Hofheim bei der Auswahl der zukünftigen Mieter dieses neu geschaffenen Wohnraumes dafür sorgen, dass während der dann über 20 Jahre lang geltenden Bindungsdauer für diese Wohnungen neben anerkannten Flüchtlingen auf Wohnungssuche auch sonstige einkommensschwache Haushalte des Stadtgebietes zum Zuge kommen, um von vorneherein keine Neiddebatte aufkommen zu lassen.

Ein regelmäßiges Ärgernis vieler Bürgerinnen und Bürger in Hofheim ist die Verkehrssituation am Wertstoffhof Hofheim. Die Mehrheit der Versammlung versteht zwar, dass die Entscheidung über die Einführung des ‚Gelben Sacks‘ abgewartet werden muss, sie hat aber zugleich den Eindruck, dass dieses Thema von Landratsamt und Kreistag nicht mit dem erforderlichen Nachdruck behandelt wird. Die SPD Hofheim fordert deshalb eine rasche Klärung und eine verkehrstechnische Verbesserung der Situation.

Mit der Schließung des Hofheimer Krankenhauses sind Arbeitsplätze in Hofheim verloren gegangen. Die SPD Hofheim verlangt, dass sich Stadtrat und Bürgermeister der Aufgabe stellen, diese Arbeitsplätz in geeigneter Form wieder nach Hofheim ‚zurückzuholen‘.

In Hofheim wird in absehbarer Zeit die hausärztliche Versorgung sehr schwer werden. Die jetzt leerstehenden Räume des Krankenhauses könnten hier für eine neue Gemeinschaftspraxis nach Stadtlauringer Vorbild genutzt werden.

Konrad Spiegel, der Vorsitzende der SPD Hofheim, machte der Versammlung Mut im Hinblick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen. „Andere Parteien erhalten Millionenspenden – warum wohl“, fragte er. „Von denen, für die wir arbeiten, für die wir unter anderem den Mindestlohn erkämpft haben, sind keine großen Spenden zu erwarten. Wir hoffen nur auf deren Unterstützung bei der Wahl und auch von denen, die in ‚prekären‘ Arbeitsverhältnissen ihr Geld verdienen müssen.“

42% aller Arbeitnehmer im Haßbergkreis arbeiten in Minijobs, Teilzeit oder sind Leiharbeiter. Der Mindestlohn war ein erster Schritt zur Verbesserung der Situation, gerade für die, die aus familiären Gründen eine Teilzeitarbeit wollen. Weil Frauen es nach der Familienpause schwer haben, wieder voll in ihren Beruf einzusteigen, ist ein Rückkehrrecht in die Vollzeit erforderlich.

Ändert sich bei Teilzeit, Leiharbeit und Minijobs nichts, ist die Altersarmut vorgezeichnet. „Es ist Zeit, dass es bei uns hier, in Bayern und in Deutschland wieder gerechter zugeht. Deshalb werden wir auch in Hofheim unseren Beitrag für einen Erfolg der SPD leisten.“

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