Emil Däschner ist tot. Der frühere Bürgermeister von Ebelsbach und Kreisrat starb nach schwerer Krankheit im Alter von 84 Jahren.
Emil Däschner zählte zu den bekanntesten und profiliertesten Kommunalpolitikern im Landkreis. Er ist 1933 in Ungetsheim im mittelfränkischen Landkreis Feuchtwangen geboren. Als gelernter Bau- und Möbelschreiner kam er 1965 zur Zeiler Küchenmöbelfabrik Milewski ("allmilmö") und damit in den Landkreis Haßberge. Mit ein bisschen Stolz trug er häufig einen Bleistift hinter dem Ohr und machte damit deutlich, wo er seine Wurzeln hat. Im Zeiler Unternehmen, das in seinen besten Zeiten bis zu 1500 Beschäftigte hatte, heute aber nicht mehr existiert, wirkte Emil Däschner als Betriebsratsvorsitzender.
Nahezu zeitgleich war der SPD-Politiker als Bürgermeister von Ebelsbach tätig. 18 Jahre übte er die ehrenamtliche Bürgermeistertätigkeit aus (von 1978 bis 1996). In seine Amtszeit fielen der Kauf des Gleisenauer Schlosses mit der Einrichtung von Schule und Gemeindeverwaltung und zahlreiche weitere Projekte bis hin zum Golfplatzbau in Steinbach. Auf dieses Projekt war der Kommunalpolitiker immer besonders stolz. Zuletzt noch arbeitete er an einer Dokumentation über den Golfplatz, wie sein langjähriger Weggefährte Ludwig Leisentritt aus Zeil unserer Zeitung schilderte.
Emil Däschner gehörte auch dem Kreistag Haßberge an. Von 1978 bis 2014 hatte er Sitz und Stimme im Kommunalparlament des Kreises.
Für seine Arbeit ist Emil Däschner mehrfach gewürdigt worden. Seine höchste Auszeichnung ist das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2001).
Für seinen typischen fränkischen Humor (wendig, widersprüchlich, bisweilen etwas widerborstig, aber mit Charme) ist der Ebelsbacher mit dem Frankenwürfel ausgezeichnet worden. Däschner ist ein "gewürfelter Franke". Das Besondere: Der Frankenwürfel ist im Jahr 1991 erstmals vergeben worden, und Däschner gehörte damals zu den ersten, die diese Würdigung erfahren haben.
Quelle: Fänkischer-Tag