Höchste Auszeichnung der SPD für langjährigen Sander SPD-Vorsitzenden Paul Hümmer Mit dem Wechsel im Amt des Vorsitzenden von Paul Hümmer zu Sebastian Schnapp hat der SPD-Ortsverein Sand die Weichen für die Zukunft gestellt.
Auf Antrag der Vorstandschaft wurde Paul Hümmer nun mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet. Die nach dem Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger benannte Medaille ist die höchste Auszeichnung, die die Partei an ihre Mitglieder vergibt. Außerdem verabschiedete der Ortsvereine mit Erika Scherer, Renate Ruß, Thomas Goger und Uwe Hartmann mehrere verdiente Vorstandsmitglieder.
Die Ehrung nahm die SPD-Kreis- und Unterbezirksvorsitzende Johanna Bamberg-Reinwand im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Kreise der SPD-Mitglieder vor. Zu ihnen hatte sich auch Werner Holzinger, ein langjähriger politischer Weggefährte von Paul Hümmer gesellt. Mit dem legendären Zitat von Willy Brandt: „Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum – besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll“, leitete Bamberg-Reinwand die kleine Feierstunde, ein. Gerade die derzeitige politische Entwicklung zeige, dass man sich immer wieder den Herausforderungen mit frischem Mut und neuen Ideen stellen müsse. „Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer.“ In politisch bewegten Zeiten, so die Rednerin, sei Paul Hümmer 1973 in die SPD eingetreten. 1986 habe er in jungen Jahren bereits als stellvertretender Vorsitzender den Vorsitz von dem allseits geschätzten und anerkannten Gemeinderat Hans Seufert übernommen.
In den 36 Jahren seiner Amtszeit, als Vors. habe Hümmer nicht nur sozialdemokratische Traditionen bewahrt, sondern auch viele neue Akzente gesetzt. Die kommunalpolitische Kaffeerunde, damals noch im Waldschlösschen, sei weiter ausgebaut und inzwischen ein fester Bestandteil im Sander politischen Leben geworden. Legendär geworden seien die Sommerfeste im Hümmer-Hof, zu denen sich regelmäßig politische Prominenz eingestellt hatte, so die ehemaligen Bundesminister:in Renate Schmidt und Otto Schily, die Staatssekretäre Walter Kolbow und Florian Pronold, die bayerischen Landesvorsitzenden Wolfgang Hoderlein und Natascha Kohnen, das SPD-Urgestein Ludwig Stiegler und der bayerische DGB-Vorsitzende Fritz Schösser. Sogar der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau, damals noch Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen habe im Hümmer-Hof vorbeigeschaut.
Neue Wege, so Bamberg-Reinwand, habe Paul Hümmer in der Öffentlichkeitsarbeit beschritten. Zusammen mit Bernhard Ruß habe er einige Jahres den „Sander Wecker“ rappeln lassen, später konnte man über den Vorschlag das Amtsblatt durch die Herausgabe von monatlichen Gemeindenachrichten durch die Gemeinde als Angebot für alle Sander Vereine erweitern. Der Ortsvereinskasten an der Kreuzung sei stets mit aktuellen Themen bestückt, ebenso ist der Ortsverein mit eigenen Internetseite und auf Facebook vertreten.
Bei den zahlreichen Wahlkämpfen von Bundestags- und Landtags-, bis zu den Gemeinderats- und Kreistags-, Bürgermeister- und Landratswahlen, lobte die Unterbezirksvorsitzende den Geehrten, habe Paul Hümmer nicht nur guten Ideen eingebracht. Er habe selbst Hand angelegt, wenn es darum gegangen sei, Plakate zu kleben und aufzustellen, Flugblätter zu verteilen oder an Infoständen Rede und Antwort zu stehen.
Es muss uns immer um die Menschen gehen.
Den Arbeitnehmer:innen sei Hümmer stets verbunden gewesen. Als engagierter Gewerkschafter und Betriebsrat habe er seine Erfahrungen und Sichtweisen aus der Arbeitswelt in die Parteiarbeit mit eingebracht. Als Sprecher für Arbeitnehmerfragen vertrat und vertritt er ihre Interessen auf überörtlicher Ebene, sein Credo war dabei immer „Es muss uns immer um die Menschen gehen“. Sowohl als stellvertretender Kreisvorsitzender als auch als Delegierter bei verschiedenen Parteitagen habe sich Paul Hümmer zu aktuellen Themen zu Wort gemeldet.
Die Ausführungen von Bamberg-Reinwand ergänzte Bezirksrat und Bürgermeister Bernhard Ruß mit manchem Erlebnis, insbesondere aus den ersten Jahren des gemeinsamen politischen Werdegangs. Insbesondre die Fraktionssitzungen in den 1990er Jahren mit Günther Ullrich, Franz Klauer und Bernhard Zellmann in Hümmers-Küche sind noch in rauchiger und feuchter Erinnerung.
Badebuchten, Jugendtreff, Tempo 30, Spielplätze Bürgermeister Bernhard Ruß stellte auch das stete Engagement in der Sander Kommunalpolitik heraus. So gebe es zahlreiche Ideen, Vorschläge und Projekte die Paul Hümmer über die Jahre in der Gemeinde eingebracht hat. So die Initiative für die Erstellung der Sandbuchten am Sander Baggersee, die Sitzgruppe unter den Platanen auf dem Rathausplatz die gegen Widerstände der Denkmalbehörden durchgesetzt werde musste. Die Grillhütte auf dem Hermanns-Berg mit dem damaligen Bauleiter Rudi Krug und dem Bau-Azubi Bastian Hümmer. Ein großes Anliegen war Ihn die Errichtung und Ausstattung des Jugendtreffs im Untergeschoß der Turnhalle. Ein ständiges Bemühen war und sind Ideen für die Gestaltung und Ausstattung der Spielplätze im Gemeindebereich, so Bürgermeister Bernhard Ruß. Ehemaliger JUSO-Weggefährte und langjähriger stellvertr. Landrat Holzinger als Gratulant
Auch Werner Holzinger konnte die eine oder andere Anekdote aus der JUSO-Zeit beisteuern. Der neugewählte Vorsitzende Sebastian Schnapp würdigte die Arbeit der ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder, Erika Scherer, Renate Ruß, Thomas Goger und Uwe Hartmann. Bei der nicht mehr kandidierten Kassiererin Andrea Roth bedankte sich Sebastian Schnapp für das stete Kümmern um die Finanzen und das Engagement bei dem mitorganisieren der Feste. Den ausgeschiedenen Gemeinderäten Klaus Holland und Roland Mahr dankte Sebastian Schnapp für ihr Engagement für das Gemeinwesen.
Paul Hümmer zeigte sich erfreut über die hohe Auszeichnung. Gerade in der heutigen Zeit mit ihren Herausforderungen brauche man mehr SPD, mehr Sozialdemokratie denn je. Für die sozial Schwächeren habe man gegen mancherlei Widerstände in unterschiedlichen Koalitionen viel erreicht. Dies werde in der aktuellen Diskussion oft vergessen, weil andere Themen die Schlagzeilen bestimmten oder manche Personengruppen über finanzstärkere und einflussreichere Lobbyisten verfügten.