„Vereinsbeauftragter ist noch wichtiger als ein Citymanager“

12. Februar 2020

Haßfurter SPD tauscht sich mit Vereinen aus – Unterstützung in Sachen Organisation gewünscht.

Haßfurt Was wünschen sich Haßfurter Vereine von der Stadt? Dieser Frage ging Bürgermeisterkandidat Stephan Schneider gemeinsam mit den SPD-Stadtratskandidatinnen und -kandidaten bei einem Treffen mit Vertretern von Vereinen aus der ganzen Stadt auf den Grund. Wichtigste Erkenntnis: Um gemeinsam etwas bewegen zu können, wäre die Schaffung eines neuen Postens bei der Stadt eminent wichtig.

Das Wichtigste vorneweg! „Ich habe nicht einmal das Wort Geld gehört.“ Andreas Kurz, Vorsitzender des ESC Haßfurt und SPD-Kandidat für den Stadtrat lag genau richtig. Die SPD-Bewerberinnen und Bewerber hatten sich in Sylbach mit Vertretern Haßfurter Vereine getroffen, um aus erster Hand zu erfahren, wo es Nachholbedarf gibt.

Dabei wurde schnell klar, dass es den Verantwortlichen – egal ob sie aus dem Sport, von Feuerwehren, Reservistenkameradschaften oder Obst- und Gartenbauvereinen kommen – nicht um ein Mehr an finanzieller Unterstützung geht. „Was das angeht, hat sich die Stadt immer bemüht, dass es den Vereinen gutgeht“, findet Stephan Schneider, Bürgermeister-Kandidat der SPD.

Nachholbedarf gibt es dagegen in anderen Bereichen. „Ein Vereinsbeauftragter ist für Haßfurt und seine Stadtteile noch wichtiger als ein Citymanager“, brachte es Marco Heumann auf den Punkt. Der SPD-Kandidat ist selbst seit vielen Jahren in verschiedenen Vereinen ehrenamtlich tätig. „Vereine sind das Lebenselixier in den kleinen Ortschaften“, stellte er die Bedeutung von Fußballclubs oder Gartenfreunden heraus. „Sie bringen und halten Leben in den Dörfern.“ Immer öfter seien aber die Verantwortlichen überfordert und es gestalte sich schwer Personen zu finden, die bereit sind, sich in vorderster Linie ehrenamtlich zu engagieren.

Ein Punkt, an dem ein städtischer Vereinsbeauftragter helfen könnte. „Wir müssen die Vereine an die Hand nehmen und ihnen Unterstützung bieten“, nahm Stephan Schneider die Idee gerne auf. Der Bürgermeisterkandidat könnte sich eine Ehrenamts- oder Vereinsbörse auf der Homepage der Stadt vorstellen. Eine Art „Gesucht – gefunden“. „Vereine könnten sich bei Festen über die Plattform gegenseitig unterstützen oder gar Sachen gemeinsam anschaffen.“

Jürgen Heinl würde gar noch einen Schritt weiter gehen. Der SPD-Kandidat aus Sylbach, in der Vorstandschaft des SVS aktiv, würde sich „Hardware-Unterstützung“ durch die Stadt wünschen. Zum Beispiel in Form von Toilettenwägen, einem Spülmobil oder eine mobilen Bühne, die von den Vereinen kostengünstig ausgeliehen werden könnten. „Es muss ja nicht jeder Verein alles anschaffen Vieles wäre bei der Stadt besser aufgehoben und dann auch für städtische Veranstaltungen nutzbar.“ Wünschenswert wäre auch Unterstützung des Kulturamts bei der Werbung für Veranstaltungen. „Es muss nicht immer das große Konzert oder der bekannte Kabarettist sein. Auch in den Dörfern ist einiges los“, findet Marco Heumann. Eine passende Präsentation durch das Kulturamt könnte Besucherinnen und Besucher auch nach Uchenhofen oder Oberhohenried locken. Und warum nutzt man eigentlich nicht auch die Gemeinschaftshäuser, die es in vielen Stadtteilen gibt für Veranstaltungen des Kulturamts.

Auch eine „Begleitung im Ehrenamt, zum Beispiel bei den immer umfangreicheren Aufgaben, die ein Kassier hat“, sollte aus Sicht von Stephan Schneider machbar sein. „Wir brauchen eine Stelle, an die sich Vereine mit ihren Fragen wenden können.“

Ein erster Schritt in diese Richtung könnte ein Gremium sein, auf dass der SPD-Bürgermeisterkandidat unabhängig vom Wahlausgang am 15. März drängen will. Er wünscht sich eine Art „Stammtisch der Vereine“. Dort könnten sich Verantwortliche zweimal im Jahr treffen, ihre Probleme und Wünsche besprechen und diese dann gemeinsam an die Stadt herantragen. Die wiederum könnte solche Themen in einem Vereinsausschuss des Stadtrats besprechen. „Die Vereine sind für das kulturelle und dörfliche Leben in Haßfurt und seinen Stadtteilen unverzichtbar“, zog Stephan Schneider sein Fazit. „Wir müssen alles dafür tun, dass sie erhalten bleiben und auch in Zukunft ihre gesellschaftlichen Aufgaben erfüllen können.“

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