Streiter für die „Soziale Demokratie“ in den „Heiligen Ländern“ geehrt

13. April 2018

Breitbrunn. Im Rahmen einer geselligen Zusammenkunft im Gasthaus „Zum Hasen“ würdigte der SPD Ortsverein Breitbrunn/Hermannsberg, mit seinem Vorsitzenden Hermann Teufel, die langjährige Mitgliedschaft von Mitgliedern.

Breitbrunn

Breiten Raum nahm aber auch die aktuelle Politik auf Bundes und Landkreisabende ein. Gerade in einer Zeit in der vieles schwieriger und unsicherer geworden ist könne das Land Sozialdemokraten in Regierungsverantwortung gut gebrauchen, meinte Vorsitzender Herman Teufel. Zum Delegierten für überörtliche Konferenzen wurde stellvertretender Vorsitzender Ditmar Reinwand gewählt, sein Stellvertreter ist Manfred Gabon.

Für den SPD Kreisverband Haßberge referierte und diskutierte der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende und Kreisrat Paul Hümmer, aus Sand, mit den Mitgliedern vor Ort. So steht es im Jahr 2018 um den Planeten: Nach all den Kriegen, Revolutionen und internationalen Gipfeln der vergangenen Jahre leben wir in einer Welt, in der eine winzige Gruppe unglaublich reicher Personen unverhältnismäßig große Macht auf das ökonomische und politische Leben der globalen Gemeinschaft ausübt. Tatsache ist, dass die sechs reichsten Leute der Welt mittlerweile mehr besitzen als die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen – also 3,7 Milliarden Menschen. Das reichste eine Prozent verfügt zudem über mehr Geld als die restlichen 99 Prozent, so Paul Hümmer.

Als wichtigste Botschaft der Mitglieder stellte sich die Sicherung und Stärkung des Sozialstaates heraus. Insbesondere wird eine stärkere Wertschätzung der Pflegeberufe und eine bessere Rente gefordert. Auch das aktuelle Thema „Steueroasen“ wurde diskutiert. Die Reichen werden immer reicher, während der Rest von uns die Zeche zahlen soll, so die Teilnehmer.

Die CSU ist eine echte „Helikopter-Partei“, ihre Politiker landen unter viel Wirbel und verschwinden dann unter zurücklassen der Problem wieder, so Paul Hümmer. Ein Beispiel von vielen ist der Breitbandausbau mit neuer Technik, die CSU hatte in den zurückliegenden Jahren in der Regierung die Verantwortung für diesen Bereich. Das Ergebnis der CSU-Verantwortung sind ein „Ruckelnetz“ mit der Alttechnik Kupferkabel und nach wie vor ist das Funknetz so löchrig wie ein Schweizer Käse. Der Zustand des deutschen Mobilfunknetzes sei "für eine Wirtschaftsnation untragbar", so der neue zuständige CSU Minister. Dafür müsste der Herr Scheuer seine eigene Partei die CSU verantwortlich machen. Die Wählerinnen und Wähler könnten dies durch abwählen machen, so Hümmer.

Wenn es der politische Wille der CSU Regierung ist, die Straßenausbaubeitägen in den Kommunen ab zu schaffen, muss ein vollständiger dauerhafter Ausgleich dieser Finanzierungsoption für die Gemeinden geschaffen werden. Dies fordert auch der Bayerische Gemeindetag in Richtung CSU-Regierung. Sonst werden wieder die Gemeinden auf dem Land die Dummen sein und mit dem Ofenrohr ins oberbayerische Gebirge schauen können, bzw. mit andren Abgaben die Bürgerschaft belastet müssen. Denn einer wird die Zeche ja bezahlen müssen. Zur CSU „Helikopter-Politik“ gehört auch das Thema Wohnen. Erst verkloppte der schöne Herr Söder vor einigen Jahren zehntausende von GBW-Wohnungen an eine Finanzheuschrecke, statt die über 30.000 Wohnungen in eine staatliche Wohnungsgenossenschaft einzubringen. Neuerdings macht sich die CSU den Vorschlag zur Gründung eine Landeswohnungsbau-Genossenschaft zu Eigen. Nur soll es dabei nur um circa 2000 Wohnungen gehen, dies ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, so Hümmer.

Bei den Landkreisthemen wurde die öffentliche Finanzierung des Flugplatzes in Haßfurt heftig diskutiert. Wenn die CSU meint der Flugplatz muss für die Konzerne in Schweinfurt sein, dann sollen die Firmen, die ja große Gewinne machen, auch das Betriebsdefizit tragen. Keinesfalls könne es angehen die Flieger auch noch über in einstelligen Bereich liegende Landegebühren noch zu belohnen, so die Meinung die Teilnehmer.

Bei der Mitgliederehrung erinnerte Paul Hümmer vor dem Hintergrund der Eintrittsjahre der Jubilare an den Nord-Süd-Plan von Willy Brandt aus den 70iger Jahren der vor dem Hintergrund der Globalisierung aktueller denn je ist. Mehr als 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung, aber auch weil ihnen der globalen Marktwirtschaft ihre Lebensgrundlagen entzieht. Paul Hümmer zitierte unter anderen den Papst Franziskus, der in einer Schrift zum Fazit kam „Diese Wirtschaft tötet“, wobei er damit ins besonders den Finanzkapitalismus gemeint hat. Dieser Kapitalismus kennt nur noch Profite, aber sieht keine Verpflichtung mehr gegenüber den Menschen und der Schöpfung. Noch immer sterben täglich tausende Kinder an den Folgen von Hunger und Mangelernährung, sind Millionen Menschen chronisch unterernährt. Zur Bekämpfung von Fluchtursachen von Menschen muss Entwicklungshilfe stärker in den Blick genommen werden, so Paul Hümmer.

Bild: A. Teufel

Stellvertr. Kreisvorsitzender Paul Hümmer stellte bei der Ehrung der Breitbrunner SPD, die Sozialdemokratie mit ihrer über 150-jährigen Geschichte, als die Friedenspartei in Deutschland heraus. Die lange Friedensperiode in Mitteleuropa ist einzigartig in der Geschichte und ein Verdienst von Europa, deshalb brauchen wir Europa. Paul Hümmer bedankte sich bei den Jubilaren für ihr langjähriges Engagement, denn die Demokratie braucht Demokraten. Ohne den Gemeinsinn aus der Bürgerschaft heraus, den die Jubilare an den Tag gelegt haben, kann eine Gemeinschaft nicht bestehen. Wir Sozialdemokraten setzen auf sozialen Zusammenhalt, auf mehr Gerechtigkeit, Miteinander und Füreinander. Das ist unser Weg und wir bedanken uns bei den Jubilaren und allen Mitgliedern, die diesen Weg mitgehen, so Paul Hümmer in seinen Dankesworten.

Im Bild von links nach rechts: stellvertr. Kreisvorsitzender Paul Hümmer, Ortsvereinsvorsitzender Hermann Teufel (40 Jahre), Ingeborg Böck (50 Jahre), der wiedergewählte Kassier Manfred Gabon und stellvertretender Vorsitzender Ditmar Reinwand (25 Jahre).

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