Standorterhalt Schaeffler Eltmann: SPD fordert mehr Einsatz der Staatsregierung

„Eltmann ohne Kufi, das darf es nicht geben!“

22. Februar 2021

Solidarität und Zusammenhalt: Gewerkschaft und SPD gemeinsam für den erhalt der Schaeffler Standorte Eltmann und Wuppertal

Haßfurt Der Schaeffler-Standort Eltmann muss erhalten werden. Das macht die Kreisvorstandschaft der SPD deutlich. Unterstützung finden die Sozialdemokraten bei ihren Abgeordneten Sabine Dittmar und Volkmar Halbleib. Auch die Bundestagsabgeordnete und der Landtagsabgeordnete können das Verhalten der Konzernspitze, aber auch der bayerischen Staatsregierung nicht nachvollziehen

Eltmann war und ist ein rentabler Standort mit einer qualifizierten Belegschaft. In Eltmann können Produkte gefertigt werden, für die es auf dem Weltmarkt eine hohe Nachfrage gibt. Wir erwarten von der Unternehmensleitung des Schaeffler-Konzerns, dass es eine Zukunftsvision statt der Verlagerung von Wertschöpfung gibt. Nach guten Jahren muss das Unternehmen in Krisenzeiten ihrer Verantwortung gegenüber den Menschen in der Region nachkommen, so die Vertreter der SPD Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) Gertrud Strätz und Paul Hümmer. Gertrud Strätz war lange Jahre freigestellte Betriebsrätin im Werk und Paul Hümmer hatte seine berufliche Laufbahn im ehemaligen Kugelfischer Werk Eltmann als Auszubildender im Berufsbild Maschinenschlosser begonnen.

Der Betriebsrat von Schaeffler Eltmann steht aktuell in Verhandlungen mit der Schaeffler-Unternehmensleitung um den Erhalt des Werkes in Eltmann. Dem Vorschlag des Konzernvorstands für eine weitgehende Schließung des Standorts Wuppertal und eine Aufgabe des Werks in Eltmann haben die Arbeitnehmervertreter ein eigenes Konzept zum Erhalt der Standorte entgegengestellt.

SPD MdL Halbleib sieht fatales Signal

Sehr unzufrieden zeigt sich der mainfränkische SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib mit der Antwort des bayerischen Wirtschaftsministeriums auf seine Anfrage zum Erhalt der 500 Arbeitsplätze des Automobilzulieferer-Konzerns Schaeffler am Standort Eltmann. Dass das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie in seiner Antwort gar nicht mehr vom Erhalt des Werks in Eltmann spreche, sondern mitteilte, es sei mit Schaeffler weiter im Gespräch "bezüglich der Entwicklung beziehungsweise Nachnutzung des Standortes" sei für die Beschäftigten ein fatales Signal und ein Schlag ins Gesicht für den engagierten Betriebsrat.

Dass der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger erst Anfang Februar die Angelegenheit zur Chefsache machte und persönlich den Kontakt mit dem Vorstandsvorsitzenden Klaus Rosenfeld suchte, sei nicht nachvollziehbar. "Hier hätte ich viel früher Aiwangers persönliches Engagement erwartet."

Bestürzt über Aiwanger

Betriebsratsvorsitzender Ulrich Schöpplein sieht im Schaeffler-Werk Eltmann durchaus Potenzial für einen Gegenentwurf: Wir haben ein tragfähiges Konzept vorgelegt, das Kostenverbesserungen vorsieht für eine Produktlinie, das in Deutschland zu guten wirtschaftlichen Bedingungen produziert werden kann. Dies wollen wir in Sondierungsgesprächen jetzt ausloten. Dass der Wirtschaftsminister zu diesem Zeitpunkt bereits über die Nachnutzung des Geländes mit Schaeffler spricht, macht mich fassungslos!"

Landtagsabgeordneter Halbleib hat jetzt Aiwanger und die Staatsregierung aufgefordert, weiter bei der Schaeffler-Konzernleitung auf den Erhalt des Standortes Eltmann zu drängen und an der Seite der Beschäftigten um jeden Arbeitsplatz im Landkreis zu kämpfen.

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