Bild: Christian Schütz
Sand/Haßberge. Welche Alternativen Antriebe gibt es derzeitig am Markt? Was sind die Unterschiede, Vorteile und auch Nachteile? Und wie weit sind die Entwicklungen der einzelnen Technologien? Über all diese Fragen hat Annett Friedemann, ACE-Regionalbeauftragte Bayern Ost im Hotel Goger in Sand auf dem Clubabend des ACE-Kreises Haßberge referiert. Kreisvorsitzender Helmut Buld, konnte neben den Mitgliedern auch zahlreichen interessierte Bürger*innen begrüßen, unter Ihnen den 3. Bürgermeister der Gemeinde Sand Paul Hümmer und die Kreisrätin Sabine Schmidt.
Die Debatte um Diesel-Fahrverbote in schadstoffbelasteten Städten hat den Ruf des Selbstzünders schwer beschädigt. Es drohen weitere städtische Fahrverbote für Diesel-Pkw. Daran ändert auch die Anpassung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImschG) nichts, mit der die Regierung Fahrverbote in Städten verhindern wollte, in denen die Belastung mit Stickstoffdioxid nur knapp über dem Grenzwert liegt. Von Panikverkäufen ist dennoch abzuraten, denn, wer jetzt seinen älteren Diesel verkauft, der muss mit erheblichen Einbußen rechnen, so die Referentin Annett Friedemann.
Wer am Verbrenner festhalten möchte, kann auf den klassischen Benziner umsteigen oder auf Dieselmodelle mit den Abgasnormen Euro 6d und Euro 6d TEMP zurückgreifen. Mit ihnen sind zunächst keine Einschränkungen zu befürchten. Nach den ganzen Diesel-Skandalen sind die Leute beim Neuwagenkauf verunsichert, weiß Helmut Buld, ACE-Kreisvorsitzender Haßberge. Wird der „Neue“ ein Erdgasauto (CNG), für das es eine Steuerbegünstigung gibt oder vielleicht doch ein Autogasauto (LPG), das mit 400.000 zugelassenen Autos bundesweit derzeitig den größten Anteil an alternativen Antrieben bildet.
Pendler sollten auch über das Elektroauto nachdenken. Kein Ärger mit NOX, weniger Probleme mit Feinstaub und lokalem CO2-Ausstoß. Richtig rund wird es, wenn der Strom aus regenerativer Erzeugung kommt. Darüber hinaus fallen die Betriebskosten der Stromer deutlich niedriger aus, als bei Verbrennern. Weiterer Pluspunkt: Wer einen elektrisch angetriebenen Dienstwagen auch privat nutzt, versteuert diesen statt mit einem, nur mit 0,5 Prozent des Listenpreises als geldwerten Vorteil. Zudem sind Besitzer eines Elektroautos mit Zulassung zwischen dem 18. Mai 2011 bis 31. Dezember 2020 für zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit.
Dann gibt es aber auch noch die Hybridfahrzeuge, die einen Verbrennungs- und einen Elektromotor für den Antrieb nutzen und automatisch die energiesparendste Kombination aus Verbrennungs- und elektrischem Motor wählen. Plug-in-Hybrid sind Hybride mit Steckdosenanschluss und sind meist in großen Limousinen und SUV. Bei den Hybriden werden die Akkus bei jedem Bremsvorgang mittels Rekuperation geladen. Bedeutet, beim Bremsvorgang wird Energie zurückgewonnen.
Zu guter Letzt wurden auch die Vorzüge des Wasserstoffautos aufgezeigt. Innerhalb von drei bis fünf Minuten kann ein Wasserstoffauto betankt werden und stellt mit bis zu 500 km eine höhere Reichweite bereit als E-Autos. Es treten zudem keine Emissionen, sondern nur Wasserdampf aus. Das es derzeitig deutschlandweit nur 66 Tankstellen (Stand: April 2019) gibt, ist dies bei der Auswahl nicht gerade förderlich.
Annett Friedemann, ACE-Beauftragte empfiehlt: „Testen Sie die Alternativen zum Diesel“ – schauen Sie auf die Verbrauchswerte und setzen Sie sich auch in den Wagen, denn er muss für Sie passen. Je nach Einsatzzweck sind auch Erdgas- und Hybridautos empfehlenswert. Wer zu Hause oder am Arbeitsplatz Strom laden kann und auf seinen täglichen Fahrten innerhalb der Reichweite bleibt, sollte auch ein E-Auto testen.
Auf interessierten Teilnehmer*innen ist der ACE (Autoclub Europa) mit dem Thema „Alternative Antriebe – Welcher ist der Richtige für mich?“ gestoßen. In der Diskussion wurde von Günther Selig, Paul Hümmer, ACE Kreisvorsitzenden Helmut Buld, der Referentin Annett Friedemann, Winfried und Reinhold (links nach rechts) die sehr verkürzte und eingeengte Sicht nur auf die Elektro-Antriebe kritisiert. Insbesondere Paul Hümmer, vertrat die Auffassung die Themen Wasserstoff und Brennstoffzelle müssten viel stärker in den Mittelpunkt gerückt rücken werden. Denn Wasserstoff wird als klimaneutraler Energieträger immer wichtiger: Er kann einerseits im komprimierter Form große Mengen Energie speichern, die sich dann anstelle von Öl oder Benzin als Treibstoff nutzen lassen, so Hümmer.
Über den ACE Auto Club Europa e.V.: Der ACE Auto Club Europa ist mit mehr als 630.000 Mitgliedern (Stand 31. Dezember 2018) Deutschlands zweitgrößter Autoclub: Egal ob mit Auto, Bus, Bahn, Fahrrad, Flieger oder Motorrad unterwegs, als Mobilitätsbegleiter bietet der ACE jederzeit Schutz, damit es weitergeht. Kernleistung ist die Pannenhilfe.
Für Rückfragen und Interview-Wünsche: Helmut Buld, Vorsitzender ACE-Kreis Haßberge Telefon: 09522 950758, Mobil: 0171 2879161, E-Mail: helmut-buld@t-online.de