Stettfeld. Die SPD geht mit einer eigenen Kandidatin in die Bürgermeisterwahl in Stettfeld. Am Freitagabend wurde Nicole Meyer einstimmig (bei einer Enthaltung) nominiert. Die 48-jährige Rechtsanwältin strebt eine soziale und moderne Gemeinde an.
„Stettfeld muss ein lebenswerter Ort mit einer entsprechenden Infrastruktur werden und bleiben.“ Nicole Meyer ließ bei ihrer Vorstellung keinen Zweifel daran, wo sie als Bürgermeisterin Akzente setzen möchte. Stettfeld braucht neue Impulse, um fit für die Zukunft zu werden. Senioren und Jugend liegen der 48-Jährigen, die seit 2008 in Stettfeld lebt und in Haßfurt als Rechtsanwältin arbeitet, dabei besonders am Herzen.
„Wir müssen uns um die immer älter werdende Bevölkerung kümmern. Auch und vor allem um die, die nicht auf große finanzielle Ressourcen zurückgreifen können“, führte sie aus. Eine Idee, die sie gerne umsetzen würde, ist die Einrichtung eines Dorfladens, der es auch weniger mobilen Menschen ermöglicht, ihre täglichen Einkäufe im Dorf zu erledigen. Außerdem könne sich ein solcher Laden, der sich bereits in anderen Orten bewährt habe, auch ein soziales und kommunikatives Zentrum im Dorf werden.
Außerdem betonte Nicole Meyer, dass es auch für die Jugend einen Platz geben müsse, an dem sie die Möglichkeit hat, sich regelmäßig zu treffen und auszutauschen. Um den einzurichten und mit Leben zu füllen, müsse man auch darüber nachdenken, sich kompetente Unterstützung ins Dorf zu holen. „Ich könnte mir vorstellen mit einem einmal in der Woche hinzukommenden Sozialpädagogen zu arbeiten, der sich um die Belange der Jugend kümmert und Ansprechpartner für die Jugend sein könnte.“
Ein weiterer Faktor, um auch kleine Dörfer lebenswert zu halten, ist das schnelle Internet. „Wenn wir das nicht bekommen, sind wir schnell außen vor. Die Landflucht ist dann nur schwer zu verhindern“, machte Bernhard Ruß klar. Der Landrats-Kandidat der SPD stellte die Wichtigkeit eines flächendeckenden Breitband-Ausbaus für die Zukunft der Kommunen im Landkreis heraus. Hier müsse man zum einen als Kreis Eigeninitiative zeigen, aber auch der Staatsregierung, die Versprechungen macht, aber kaum Taten folgen lässt, auf die Finger klopfen.
Das tat der SPD-Kandidat auch in Sachen Kindergarten-Finanzierung. Hier erweist sich das vor einigen Jahren verabschiedete Gesetz mehr und mehr als Mogelpackung. „Es tritt jetzt das ein, was ich schon vor Jahren prophezeit und kritisiert habe. Das Gesetz kann nur dann funktionieren, wenn die Kommunen kräftig draufzahlen und Ehrenamtliche immer stärker belastet werden“, erläuterte Bernhard Ruß. „Und das kann nicht die Lösung sein.“
Erfreut zeigten sich der Landratskandidat und der SPD-Kreisvorsitzende Wolfgang Brühl über die Gemeinderatsliste der Stettfelder SPD. Dem Ortsverein ist es gelungen, alle 24 Plätze auf der Liste mit Kandidaten zu besetzen. Eine „bärenstake“ Leistung, wie Wolfgang Brühl mit Anspielung auf das Stettfelder Wappentier meinte. „In einem Ort mit gut 1200 Einwohnern so viele geeignete Bewerber um einen Sitz im Gemeinderat zu finden, ist einfach Spitze!“
Die Gemeinderatsliste der Stettfelder SPD: 1. Nicole Meyer, 2. Adrian Pflaum, 3. Hannelore Schlee, 4. Ludwig Eigner, 5. Stephanie Pfister, 6. Maria Löhlein, 7. Stefan Nastvogel, 8. Christa Markert, 9. Reimund Uttenreuther, 10. Simone Berninger, 11. Alexander Mantel, 12. Evelyne Uttenreuther, 13. Hans-Peter Roßhirt, 14. Gabriele Mantel,15. Marco Schlee, 16. Helga Spath, 17. Rudolf Zehendner, 18. Werner App, 19. Helmut Gitter, 20. Anne Mantel, 21. Karl-Heinz Greubel, 22. Jennifer Schlee, 23. Roselotte Steppan, 24. Herber Mantel, Ersatz: Steppan Reiner.
Bildunterschrift
pm1920131125_meyer nominierung.jpg: Einstimmig nominiert. Nicole Meyer will Bürgermeisterin von Stettfeld werden. Am vergangenen Freitag wurde die 48-Jährige (Zweite von rechts) einstimmig nominiert. Mit ihr freuen sich der SPD-Kreisvorsitzende Wolfgang Brühl (links), Hannelore Schlee (Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Stettfeld, Zweite von links) und der SPD-Landratskandidat Bernhard Ruß (rechts).