Kreistag: HAS soll fahrradfreundlicher Landkreis werden

25. Oktober 2019

„Der Kreistag möge den Antrag auf den Beitritt in die „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK)“ beschließen“.

HAS soll fahrradfreundlicher Landkreis werden

Foto:Alfons Beuerlein

Auf Initiative der SPD Kreisräte Wolfgang Brühl, Eltmann (rechts) und Paul Hümmer, Sand (links) hat die SPD Kreistagsfraktion beim Landrat den Antrag eingereicht, „der Kreistag möge den Beitritt zur „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK)“ beschließen.“ Ein gut ausgebautes und beschildertes Radwegenetz ist bereits vorhanden, nun gilt es die infrastrukturelle Qualität zu verbessern, so das Ziel der beiden Initiatoren Brühl und Hümmer des SPD-Antrages an den Kreistag. Vor der Infowand Radwege Haßberge am Standort am Sander Altmain nannten die beiden SPD Kreisräte insbesondre den Themenbereich des E-Bike für verbesserungsfähig, so sollte in jeden Ort an den zentralen Plätzen, oft sind es die Rathausplätze, eine Ladestelle für E-Bikes zur Regel werden.

Nachfolgend der Antrag im Wortlaut:

SPD Fraktion im Kreistag Haßberge
Kreisrat Paul Hümmer, Sand
Fraktionsvorsitzender Jürgen Hennemann, Ebern

...................................................................................

An
Herrn Landrat
Wilhelm Schneider
Am Herrenhof 1
97437 Haßfurt

Antrag zur nächsten öffentlichen Sitzung des Kreistages:
Der Kreistag möge den Antrag auf den Beitritt in die „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK)“ beschließen

Sehr geehrter Herr Landrat Schneider, werte Kreisräte*innen,

die „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern)“ ist ein Netzwerk bayerischer Kommunen, das 2012 von 38 Gründungsmitgliedern und maßgeblicher Unterstützung der Bayerischen Landesregierung ins Leben gerufen wurde. Leitidee des Vereins war und ist der Netzwerkgedanke und regelmäßige Erfahrungsaustausch. Erfahrungen lokaler Projektarbeiten werden allen Mitgliedern zugänglich gemacht und ermöglichen Synergieeffekte, die alleine nur schwerlich erreichbar und umsetzbar wären. Politik und Verwaltung erhalten mit der koordinativen Geschäftsstelle der AGFK Bayern einen zentralen Ansprechpartner. Mittlerweile gehören bayernweit über 60 Landkreise, Städte und Gemeinden dem Netzwerk an.

Zielsetzung dieses eingetragenen Vereins, ist die Förderung des Radverkehrs als klimaneutrales und ressourcenschonendes Verkehrsmittel. Für Radfahrer soll eine ähnlich gute Ausgangslage geschaffen werden, wie sie vom motorisierten Individualverkehr bekannt ist. Das heißt: mehr Infrastruktur, mehr Sicherheit und generell mehr "Radkultur" in der Gesellschaft. In Zeiten des Klimawandels sei es richtig, sich für den Fahrradverkehr stärker ins Zeug zu legen. Der AGFK unterstützt die Kommunen bei der Umsetzung einer fahrradfreundlichen Mobilitätskultur, entwickelt konkrete Projekte, ist Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedern und managt die Öffentlichkeitsarbeit. Es gibt Qualitätskriterien für die Aufnahme, die auch später regelmäßig von einer Kommission überprüft werden. So braucht der Landkreis ein Radverkehrskonzept, einen Radverkehrsbeauftragten und politische Zielvorgaben zur Erhöhung des Radverkehrsanteils. Nicht alle Kriterien müssen gleich von Anfang an erfüllt sein, zumindest aber müssen politisch, personell und finanziell die Weichen für eine klimaneutralere Verkehrsabwicklung gestellt sein.

Ein gut ausgebautes und beschildertes Radwegenetz ist bereits vorhanden, nun gilt es die infrastrukturelle Qualität zu verbessern.

Im Landkreis Haßberge sind wir mit dem Radwegenetz schon auf einem guten Weg, wie eine Untersuchung der Radwege und Infrastrukturen in den unterfränkischen Landkreisen zeigt. Demnach ist das Radwegenetz im Landkreis gut ausgebaut und beschildert, nur die Qualität der Oberflächen ist teilweise verbesserungswürdig. Auch ist die begleitende Infrastruktur nicht immer bedürfnisorientiert und die Qualität der Anbieter entspricht nicht immer den veränderten Ansprüchen im Radtourismus.

Unterstützung auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Mobilitätsstruktur kann sich der Landkreis Haßberge bei der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommune in Bayern holen. Mit dem Beschluss zum Beitrittsantrag würde der Kreistag dafür grünes Licht geben. Es würde ein Aufnahmeverfahren in Gang gesetzt werden. Zuerst einmal gibt es eine "Vorbereisung" einer Kommission, die den Landkreis Haßberge aus Fahrradmobilitätssicht unter die Lupe nimmt und entsprechende Handlungsempfehlungen gibt. Gefordert werden zudem ein Radwegekonzept und die Bestellung eines Radverkehrsbeauftragten. Erst dann erfolgt die Hauptbereisung der Bewertungskommission, die entscheidet ob alle Aufnahmekriterien für die Auszeichnung des Landkreises als "Fahrradfreundliche Kommune in Bayern" erfüllt sind. Das Zertifikat gibt es dann vom bayerischen Staatsministerium. Die AGFK Bayern besteht aus der Geschäftsstelle in Erlangen, dem Vereinsvorstand sowie dem Beirat. Schirmherr ist der Bayerische Staatsminister des Innern und für Integration. Die AGFK Bayern Mitglieder in der Region u. a.

Stadt Schweinfurt (im Antragsverfahren)
Landkreis Schweinfurt (vor der Antragsstellung)
Landkreis und Stadt Coburg
Landkreis und Stadt Bamberg

Der jährliche Mitgliedsbeitrag für die AGFK Bayern ist nach Größe der Kommunen gestaffelt: 50.001 bis 100.000 Einwohner 3.000,00 Euro

Für die SPD Fraktion

Mit freundlichen Grüßen
Paul Hümmer Jürgen Hennemann
Kreisrat Fraktionsvorsitzender

Anlagen:

agfk-bayern

„Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern)“

Aufnahmekriterien für Landkreise in die „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern - AGFK Bayern e. V.“

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