Die Delegierten der SPD Kreiskonferenz fordern den Landkreis Haßberge auf, keine öffentlichen Gelder mehr für den Verkehrsflugplatzes Haßfurt zu gewähren. In einem ersten Schritt soll eine Herabstufung des Flugplatzes vom Verkehrslandeplatz zu einem Sonderflugplatz beantragt werden.
Ein Verkehrsflugplatz hat eine Betriebspflicht. Die Verpflichtung, den Flugplatz zu öffentlichen Zeiten für an- und abfliegende Flugzeuge der allgemeinen Luftfahrt geöffnet zu halten. Sonderlandeplätze hingegen unterliegen nicht der Betriebspflicht. Sie haben eine beschränkte Genehmigung, beispielsweise für Leichtflugzeuge. Zudem dürfen sie grundsätzlich nur vom Betreiber sowie auf Anfrage von Dritten genutzt werden und haben keine vorgeschriebenen Öffnungszeiten. In Anbetracht der Klimakatastrophe und der damit einhergehenden Diskussion über die grundsätzliche Berechtigung von Inlandsflügen ist eine Fortführung des Verkehrsflugplatzes Haßfurt ebenfalls höchst fragwürdig. Keine andere Art der Fortbewegung verbrennt so viel Energie wie das Fliegen. Die Klimawirkung des Flugverkehrs setzen sich zum einen aus den direkten CO2-Emissionen sowie anderen Faktoren zusammen, wie insbesondere Stickoxide und Wasserdampf in hohen Luftschichten (Nicht-CO2-Effekte). Der Weltklimarat IPCC schätzt die Klimawirkungen dieser Faktoren zwei- bis fünfmal höher ein als die durch CO2. Neben den Einsparungen von Haushaltsgeldern des Landkreises wäre die Vermeidung des Fluglärms im Maintal ein weiterer positiver Effekt für die Bürgerinnen und Bürger. Der Verkauf von verbleiten Flugbenzin ist äußert umwelt- und gesundheitsschädlich und deshalb baldmöglichst einzustellen. Schon seit langen Jahren darf kein PKW mehr mit verbleiten Sprit fahren. Die freiwerdenden Haushaltsmittel sollen für den Bereich ÖPNV Verwendung finden. Die SPD-Kreistagsfraktion wird aufgefordert Initiativen für neue Mobilitätskonzepte wie Rufbusse und Anruf-Linientaxi in den Kreistag einbringen. Im Landkreis Haßberge könnte man dabei auch auf den Erfahrungen mit dem Projekt Anrufsammeltaxi „AST“ aus den Anfang der 2000er Jahre zurückgreifen, dieses wurde damals gegen den Willen der SPD von der Kreistagsmehrheit eingestellt.