Haßberg-SPD unterstützt das Volksbegehren „Radentscheid“ und sammelt Unterschriften

10. November 2022

Haßfurt. Auch der SPD-Kreisverband Haßberge unterstützt den Radentscheid Bayern. In der vergangenen Woche wurde der Freitagsmarkt in Haßfurt genutzt, um vor dem Bürgerbüro der SPD-Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar Unterschriften für das Volksbegehren zu sammeln.

„Es hat richtig Spaß gemacht, mit den Menschen übers Radfahren ins Gespräch zu kommen“, zieht die SPD-Kreisvorsitzende Johanna Bamberg-Reinwand ein positives Fazit der Sammelaktion. Viele Passant:innen hätten sich sehr interessiert an der Initiative gezeigt und sich gefreut, dass dem Radwegenetz größere Bedeutung eingeräumt werden soll.

Genau das ist das Ziel des Volksbegehrens „Radentscheid Bayern“. Die vom ADFC Bayern initiierte und von zahlreichen Organisationen und Parteien (SPD, Grüne, ÖDP, Linke) Aktion hat das Bayern zu einem fahrradfreundlichen Land zu machen. Bis 2030 soll der Radverkehrsanteil auf 25 Prozent gesteigert werden. Radwege sollen so gestaltet werden, dass sie schnelle und sichere Verbindungen erlauben.

Gerade dieser Sicherheitsaspekt habe vielen der Menschen, mit denen Sie ins Gespräch gekommen sei, am Herzen gelegen, berichtet Johanna Bamberg-Reinwand. „Viele würden gerne noch mehr radeln.“ Ein Hindernis seien dabei oft Wege, die von Radfahrern und Fußgängern gemeinsam genutzt werden und dafür einfach zu eng seien.

Um das Rad noch attraktiver zu machen, brauche es mehr besser ausgebaute Strecken. Ein Vorbild seien dabei die Niederlande, wo es viele Radschnellwege gibt, auf denen es genügend Platz und Vorrang für Pedalritter gibt.

Die gezielte Förderung solcher Strecken ist ebenfalls Teil der Forderungen des „Radentscheids Bayern“ und auch der Haßberg-SPD. Die könnte sich einen solchen Radschnellweg zwischen Bamberg und Schweinfurt sehr gut vorstellen. „Das muss ein Ziel sein“, macht Sebastian Schnapp, SPD-Ortsvereinsvorsitzender von Sand am Main klar. Mehr Rad- statt Autoverkehr sei ein wichtiger Schritt für mehr Klimafreundlichkeit.

Dem Kreisverband schwebt dabei als erster Schritt eine entsprechende Strecke zwischen Stettfeld und Haßfurt vor. „Wir versuchen dieses Projekt anzuschieben und auf den Weg zu bringen“, macht Johanna Bamberg-Reinwand klar. Die Bürgermeister der Maintal-Gemeinden, speziell die von Zeil und Ebelsbach seien dabei mit im Boot. „Wir wollen ein Landkreis sein, in dem die Menschen gerne Fahrrad fahren und das nicht nur in der Freizeit“, sagt die SPD-Kreisvorsitzende.

Dafür müsse im Landkreis natürlich auch investiert werden. „Wir brauchen ein dauerhaftes Jahresbudget für den Radverkehr“, fordert Paul Hümmer. Der stellvertretende Kreisvorsitzende könnte sich vorstellen, dass ähnlich wie für den Erhalt der Kreisstraßen, auch für die Pflege der Radwege jährlich eine feste Summe eingeplant wird. „Es muss ja keine Million Euro wie bei den Straßen sein“, sagt er. „Aber die Hälfte wäre gut, da könnte man schon viel für die Verbesserung und den Erhalt der Radwege tun.“

Schließlich gebe es im Landkreis viele Radwege, die in die Jahre gekommen sind, inzwischen eher Holperstrecken gleich und damit nicht mehr sicher sind. Als Beispiel nennt der stellvertretende Kreisvorsitzende den Mainauen-Radweg im Bereich des Autobahnzubringers Zeil-Knetzgau. Verbessert werden müssten auch viele Übergänge von Radwegen auf Straßen oder die Abstellmöglichkeiten an den Bahnhöfen im Landkreis. „Dort möchte niemand sein teures e-Bike abstellen“, findet Paul Hümmer.

Noch bis Ende Oktober kann für den Radentscheid Bayern unterschrieben werden. Die Möglichkeit dazu gibt es im Bürgerbüro der SPD-Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar, wo sich ihr Mitarbeiter am Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 9.00 bis 13.00 Uhr und am Donnerstag von 13.00 bis 17.00 Uhr über Menschen freut, die mithelfen wollen, Bayern zu einem Radland zu machen.

Am Sonntag, 2. Oktober, gibt es zudem am Zeiler Kirchweihmarkt einen Infostand mit der SPD-Kreisvorsitzenden Johanna Bamberg-Reinwand, an dem ebenfalls unterschrieben werden kann.

Überspringt die Initiative die erste Hürde, dann würde wohl im Frühjahr 2023 ein Volksbegehren stattfinden, bei dem dann binnen 14 Tagen eine Million Unterschriften in den Rathäusern geleistet werden müssten. Alle Infos zum „Radentscheid Bayern“ finden Sie unter www.radentscheid-bayern.de.

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