Ein Fahrschein, ein Fahrplan, ein Tarif

06. Januar 2018

Ein Fahrschein, ein Fahrplan, ein Tarif: Gemeinsame Lösungen nun auch für den Landkreis. VGN ein Meilenstein in der Regionalentwicklung des Landkreises zum Jahresbeginn

VGN Nürnberg

Stettfeld. Breiten Raum nahm die Verbundraumerweiterung des VGN auf den gesamten Landkreis Haßberge, in der kürzlich im Gasthaus Strätz in Stettfeld abgehalten Vorstandsitzung des SPD Kreisverbandes, ein. Ab 1. Januar 2018 ist der gesamte Landkreis Haßberge im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). Ein Fahrschein für alle Busse und Bahnen – das ist das Prinzip des Verkehrsverbundes. Dann können Fahrgäste mit ihrem VGN-Ticket außer den schon erreichbaren Ebern auch die Bahnhaltepunkte Ebelsbach-Eltmann, Zeil am Main und Haßfurt entlang der Linie R15 ansteuern sowie 25 weitere Buslinien im Landkreis nutzen. Mit dieser Verbundraumerweiterung auf den gesamten Landkreis Haßberge, geht für uns die seit langen Jahren geforderte Verbesserung des „Öffentlichen Nahverkehrs – ÖPNV“ in Erfüllung. Dieser von uns langgehegte Wunsch ist ein großartiges Weihnachtsgeschenk für das neue Jahr für die Bürgerinnen und Bürger, so Bezirksrat und Bürgermeister Bernhard Ruß, aus Sand.

Die Idee eines gemeinsamen Verkehrsverbundes im Großraum Nürnberg entstand bereits Anfang der 1970er Jahre. Die zunehmende Motorisierung der Bevölkerung, wachsende Pendlerströme und die damit ansteigende Verkehrsbelastung in den Zentren machten eine enge Zusammenarbeit auf regionaler Ebene notwendig, um die Verkehrsprobleme zu lösen, dies haben wir von der SPD frühzeitig erkannt und uns seit langen Jahren für diese Verkehrsverbunderweiterung auf den gesamten Landkreis ausgesprochen, so Bernhard Ruß.

Vorrangiges Ziel des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) war und ist, die Leistungsfähigkeit und Attraktivität des ÖPNV zu stärken. Ein gemeinsamer Tarif zum freizügigen Benutzen der Verkehrsmittel aller Unternehmen. Dazu gehörten weiter: Der Ausbau eines leistungsfähigen Schnellbahn-Netzes mit S-Bahnen bis in den Landkreis. Ein gemeinsamer Fahrplan für alle Linien und eine übergreifende, koordinierte Verkehrsplanung, so stellvertretender Kreisvorsitzender und Bürgermeister Helmut Dietz, Untermerzbach.

Heute ist der VGN der Mobilitätsdienstleister in der Metropolregion Nürnberg und darüber hinaus. Das Verbundgebiet umfasst mit acht kreisfreien Städten und 16 Landkreisen rund ein Fünftel der Fläche Bayerns. Das Tarifgebiet des VGN ist fast so groß wie die Fläche des Bundeslandes Thüringen. Über 110 Verkehrsunternehmen sorgen mit einem dichten Netz von rund 750 Linien für die Mobilität der Bevölkerung. In allen Lebensbereichen: für Arbeit und Ausbildung, Einkauf und Versorgung sowie in der Freizeit. Jeden Werktag nutzen rund 940.000 Fahrgäste die Verkehrsmittel des VGN, informierte Kreisvorsitzender Wolfgang Brühl.

Stellvertretender Kreisvorsitzender Paul Hümmer, Sand, erinnerte an die SPD Vorschläge und Bestrebung zum Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs in der Vergangenheit. Zu Beginn der 2000-ter Jahre hat sich die Kreis-SPD mit anderen zusammen sich für Anrufsammeltaxi’s (AST) stark gemacht. Diese alte Idee könnte nun wieder mit der Entwicklung des VGN’s aktuell werden. Überhaupt muss dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur mehr Aufmerksamkeit gegeben werden. Nach meiner persönlichen Auffassung sehe ich keine nachhaltige Zukunft für die Bestrebungen einen eigenen Verkehrsverbund zwischen Schweinfurt und Würzburg zu installieren. Ich betrachte den Verkehrsverbund Mainfranken (VVM) eher als eine Spielwiese der beiden CSU Oberbürgermeister. Unsere Blickrichtung, unsere Zukunftsplanung sollte klar in Richtung VGN (Metropol Region Nürnberg) gehen, so Paul Hümmer.

Zu einem leistungsfähigen ÖPNV gehören der Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Der demografische Wandel sowie der Strukturwandel in den Städten und im ländlichen Raum erfordern moderne Lösungen, die den sich verändernden Mobilitätsbedürfnissen der Bevölkerung gerecht werden. Sie gilt es mit der Nahverkehrsplanung der Aufgabenträger sowie mit dem regionalen Nahverkehrsplan für das VGN-Gebiet zu entwickeln. Eine weitere Aufgabe für die kommenden Jahre ist der weitestgehend barrierefreie Ausbau des ÖPNV. Alle wichtigen Entscheidungen im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) werden gemeinsam und einstimmig von den Gremien der Gebietskörperschaften (kreisfreie Städte und Landkreise) und der Gesellschafter (Verkehrsunternehmen) getroffen, so die 3. Bürgermeisterin Nicole Meyer aus Stettfeld.

Damit der ÖPNV einen noch größeren Beitrag zum Klimaschutz leistet kann, sollten die Angebote verbessert werden und noch mehr Menschen für den Umstieg auf unsere Busse und Bahnen gewonnen werden. Dazu gehören unteranderen auch barrierefreie Bahnhöfe in Haßfurt, Zeil und Ebelsbach, hier ist die Landesregierung gefordert mehr zu tun. Im Schienenverkehr hat die E-Mobilität schon heute einen großen Anteil. Moderne Fahrzeugtechnologien sollen helfen den CO2-Ausstoß weiter reduzieren, so Kreisvorstandsmitglied Johanna Bamberger-Reinwand, Zeil.

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