Die ehemalige Bundestagsvizepräsidentin Susanne Kastner (SPD) feierte am Sonntag ihren 70. Geburtstag. Viele Parteifreunde hatten sich im Saalbau Hartleb eingefunden, um mitzufeiern. Die stellvertretenden Vorsitzenden Doris Preßel und Herbert Baum bedankten sich bei ihrer 1. Ortsvorsitzenden Kastner für den Einsatz. Doris Preßel verwies auf die guten Erfolge, die Susanne Kastner in Berlin als Bundestagsabgeordnete feiern konnte. Beide Stellvertreter überreichten einen Gutschein über 500 Euro fürs Baumschneiden im Garten und wichen so von den anderen Gästen ab, die auf Wunsch der Jubilarin für ihre Rumänienhilfe spendeten.
Die Laudatio hielt Parteifreund Bürgermeister Bernhard Ruß aus Sand, der für Susanne Kastner keinen „Nachruf“ halten, sondern den politischen Lebenslauf der Jubilarin in den Mittelpunkt stellen wollte. Susanne Kastner wurde am 11. November 1946 in Karlstadt geboren. 1973 kam sie dann als Religionslehrerin mit ihrem Mann Helmut nach Maroldsweisach, der dort bis zu seinem Ruhestand als Pfarrer tätig war. Wie Bürgermeister Ruß aufzeigte, begann 1975 Susanne Kastner ihre politische Karriere im SPD-Ortsverein Maroldsweisach, also im Flachland innerhalb der Partei, wie Ruß schmunzelnd bemerkte. Erst im Marktgemeinderat, dann als Kreisrätin und ab 1989 im Deutschen Bundestag. 2013 schied die Jubilarin als stellvertretende Bundestagspräsidentin aus. Wie Ruß betonte, besitzt Susanne Kastner Qualitäten, die man gerade in Bayern brauchen würde, denn sie sei als „Mädla vom Lande“ auf allen Ebenen einsetzbar. Neben der Politik setzt sich Susanne Kastner besonders für benachteiligte Kinder ein und gründete 1990 die Rumänienhilfe, die besonders im rumänischen Lipova und Herrmannstadt aktiv wurde, wo sie zur Ehrenbürgerin erklärt wurde. Außerdem verlieh ihr die Universität in Arad die Ehrendoktorwürde. Hierzulande erhielt die Jubilarin unter anderem das Bundesverdienstkreuz am Bande und 1. Klasse und ist Trägerin des Bayerischen Verdienstordens. Ruß betonte auch, dass Susanne Kastner mit MdB Sabine Dittmar ihr Feld gut bestellt hätte.
Diese bewunderte die „saugute Kondition“ der Jubilarin, mit der sie 1988 erstmals in Berührung kam. Dittmar bezeichnete ihre Vorgängerin als leidenschaftliche Kämpferin und hartnäckige Streiterin für sozialdemokratische Werte. Landrat Wilhelm Schneider (CSU) beglückwünschte seine „liebe Susanne“, mit der er im Marktgemeinderat Maroldsweisach seine politische Laufbahn begann. Stets habe man als Demokraten gemeinsame Lösungen gesucht und auch gefunden. Er bezeichnete Susanne Kastner als Schwergewicht in der SPD, die auch heute noch im Kreistag mitarbeitet. Parteifreund Bürgermeister Wolfram Thein bezeichnete Susanne Kastner als eine Weltveränderin, die den Frauen zu ihrem Recht verholfen habe. Auch in Maroldsweisach habe sie gerade im Bauausschuss viele Projekte wie den Neubau des Kindergartens oder den Bau des Rathauses mitgetragen. Alle Redner hoben das große Engagement von Susanne Kastner in der Politik, im Sozialen und in ihrer Familie hervor.