Das AKW Grafenrheinfeld wird voraussichtlich am 31.Mai 2015 vom Netz gehen und stillgelegt werden.
AKW Grafenrheinfeld - Abschaltung 2015 -Stilllegung - und dann?
Rückbau - Freimessung - Lagerung, Fragen über Fragen - Antworten?
Es werden sich nicht alle Fragen beantworten lassen, die sich in diesem Zusammenhang ergeben - doch es wird eine Menge an fundierter Information zu Themen und Fragestellungen geben, die in Zusammenhang mit der geplanten Stilllegung des AKW Grafenrheinfeld stehen!
Das AKW Grafenrheinfeld ist der erste Atommeiler in Deutschland, der nach den ersten AKW-Abschaltungen 2011, nach der atomaren Katastrophe in Fukushima Daitschi, Japan, endgültig vom Netz gehen soll.
Der gesetzlich festgelegte Termin ist der 31.12.2015 - nachdem zunächst eine Allianz aus AKW-Betreibern und atomfkraftfreundlichen Politikern, Wissenschaftlern, "Meinungsmachern" den Termin als fraglich hingestellt hatte (angeblich würden Energieversorgungslücken drohen), dies aber durch Gutachten als falsch entlarvt wurde, kündigte e.on plötzlich an, den Betrieb schon am 31.Mai 2015 zu beenden - um sich die Kosten der Brennelementesteuer für neue Brennelemente zu sparen, die sonst im Zuge der Revision fällig werden würde.
Das bedeutet nicht nur ein Ende der Dampfschwaden, die über Jahrzehnte das Landschaftsbild geprägt haben - es bedeutet das Ende der Atommüllproduktion im AKW Grafenrheinfeld und ein Ende der schädlichen Emissionen, die im "Normalbetrieb " entstehen und Mensch und Umwelt belasten. Das sind positive Aspekte - ist also alles gut? Kann die hiesige Bevölkerung aufatmen, feiern und ist fortan von der Geisel der unverantwortlich gefährlichen Auswirkungen der Energieerzeugung durch Atomkraft befreit?
Von e.on wurde das in bisherigen Medienveröffentlichungen alles als sehr harmlos angekündigt - baldiger Rückbau, dadurch erhalt von Arbeitsplätzen, Rückkehr zur "grünen Wiese" usw.
Leider wird es so harmlos nicht werden: Rückbau bedeutet Strahlenbelastung! Neben hochradioaktivem Abfall fällt in großen Mengen geringer aktiver Abfall an - der gleichwohl gefährlich ist - aber von den Betreibern "freigemessen" und von den Behörden freigegeben werden soll. Dadurch ist eine Erhöhung des Strahlenrisikos für die Bevölkerung zu erwarten.
Neben dem AKW steht das unsichere Standortzwischenlager, in dem Atommüll bis mindestens 2046 - voraussichtlich aber länger - nicht ausreichend gegen mögliche Einwirkungen von aussen - gelagert wird. In Brunsbüttel wurde die Genehmigung für ein derartiges Atommülllager entzogen, da im Genehmigungsverfahren der Nachweis nicht erbracht worden war, dass es ausreichend vor Angriffen mit moderen panzerbrechenden Waffen bzw. Flugzeugabstürzen von großen Maschinen geschützt ist. Das Bundesverwaltungsgericht hat dieses Urteil nun bestätigt und für diese Entscheidung keine Revision zugelassen. Das Standort - Atommülllager in Grafenrheinfeld ist noch unsicherer, da es geringere Wand- und Deckenstärken hat - der Betrieb muss als illegal betrachtet werden. Und - ein Ort, bzw. Orte - an dem die Massen an radioaktivem Müll, die bisher schon produziert wurden, sicher abgeschirmt über nötige Dauer von 1 Million Jahre aufbewahrt werden könnten, ist bislang nicht gefunden.
Das atomare Desaster ist nicht zu leugnen - und es betrifft Alle!
Für das Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft ist es wichtig, die vielfältigen Probleme zu benennen - die ungeachet der geplanten endgültigen Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld betehen, und daraus zu Ableitungen zum weiteren Umgang mit dem Thema, das in seinen Auswirkungen ein gesamtgesellschaftliches ist, zu kommen.
Einladung: Fachtagung des Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft
AKW Grafenrheinfeld - Abschaltung 2015 - Stilllegung - und dann?
Rückbau - Freimessung - Lagerung, Fragen über Fragen - Antworten?
Termin: Samstag, 09.Mai 2015 von 10.00 - 17.00 Uhr
Ort: Augustinum in Schweinfurt, Ludwigstr. 16, Veranstaltungssaal
Der Themenkomplex beinhaltet die Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld 2015 / geplante Stilllegung / Freimessen von radioaktiv belastetem Material / Atommüll"zwischen"lagerung unter Sicherheits-/Gefährdungsaspekten / Atommüllproblematik (alle Arten von Atommüll einbeziehend) / gesellschaftliche und politische Forderungen zu Vorsorge und Risikominimierung / Erfordernis für breite Öffentlichkeitsbeteiligung
Programm:
Moderation: Norbert Steiche .Jochen Stay von der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt :
Einführung in die Thematik
Dr. Werner Neumann, Physiker: Freigabe von radioaktiven Abfällen aus dem Abriss von AKWs - grundsätzliche Kritik am Freigabekonzept.**
Oda Becker, Physikerin, Gutachterin: Sicherheitsrisiken der Lagerung von Atommüll am Standortzwischenlager**
Gunter Häckner, Dipl.-Ing.(FH) : Stilllegung, Abriss und Entsorgung einer Windenergieanlage nicht Jahrtausende - sondern einige Tage
Dr. Werner Neumann, Physiker: Rechtliche und politische Erfahrungen aus dem Rückbauverfahren zu Biblis A + B
Peter Dickel, AG Schacht Konrad: Es gibt nicht ein Atommüllproblem, sondern viele - Konsequenz aus einer Bestandsaufnahme
Moderierte Podiums- und Publikumsdiskussion zum Thema: AKW - Stilllegung / Rückbau Notwendigkeit der breiten Öffentlichkeitsbeteiligung
TeilnehmerInnen:
Landrat des LK Schweinfurt, Florian Töpper,
VertreterIn von e.on (angefragt)
Jochen Stay von .ausgestrahlt
Gertrud Patan (BI AKW Obrigheim)
Vertreter-In von SWAB (Schweinfurter Aktions-bündnis gegen Atomkraft)
Eingeladen sind alle Interessierten - aus der Bevölkerung vor Ort, VertreterInnen von anderen AKW-Standorten, Arbeiterschaft, politische Mandatsträger, Ärzteschaft, kommunal Verantwortliche, VertrerterInnen von Kirchen, Schulen, Verbänden; Unterstützer + Produzenten aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien, usw.
Herzliche Einladung ergeht an die Medien zur Teilnahme und Berichterstattung.
Da kein Tagungsgeld erhoben wird, bitten wir, die Fachtagung durch Spenden zu unterstützen;
Spendenkonto: SOBIMA e.V. , Sparkasse Schweinfurt, "Fachtagung SW Aktionsbündnis",
IBAN DE30793501010000511527, BIC BYLADEM1KSW
Wir bitten um Weiterverbreitung
Herzliche Grüße
Babs Günther
(für das Schweinfurter Aktionsbündnis, Sprecherin)
SPD Geschäftsstelle Schweinfurt
Siebenbrückleinsgassse 10-12
97421 Schweinfurt
Tel. 09721-715777