Bier-Wein-Hybrid Getränke ist kein Mischgetränk

27. März 2016

Bier-Wein-Hybrid Getränke ist kein Mischgetränk

Sand Es gibt Weinregionen, es gibt Bierregionen und es gibt Regionen wie den Landkreis Haßberge, in denen beides aufeinandertrifft. Das brachte den Sander Winzer Udo Vogt und den Theinheimer Bierbrauer Helmut Bayer auf eine Ausgefallene Idee: Gemeinsam entwickelten sie einen Hybrid aus beiden Getränken. Einen offiziellen Namen hat die Neuentwicklung noch nicht. Am Samstagabend hatten die Gäste der Krönung der Sander Weinprinzessin die Gelegenheit, das ungewöhnliche Getränk zu verkosten.

„Die Prinzessinnen haben alle so hochdeutsch geredet. Jetzt wollen wir ein bisschen fränkisch werden“, meinte Mundartdichter Wilhelm Wolpert. Während der Weinprobe, die im Anschluss an Elisabeth Gogers Krönung zur Sander Weinprinzessin stattfand, trug er einige seiner kurzen Geschichten und Gedichte vor. Der Weinkönigen der Hessischen Bergstraße, die als Gast bei der Veranstaltung war, empfahl er: „Lassen Sie sich’s dolmetschen.“ So präsentierte er beispielsweise ein besonderes Pfannkuchenrezept, bestehend aus einem Drittel Eier, einem Drittel Milch, einem Drittel Butter und einem Drittel Mehl. Wenn es dann zu viel werde, müsse man eben eine größere Pfanne nehmen, empfahl er. „Es gibt Orte, da versteht man den nicht“, meinte Wolpert. „Das sind meistens die Weinorte.“ Denn dort würden oft fünf oder sechs „Viertel“ getrunken.

Zu trinken gab es je einen Wein von den Sander Winzern Goger, Rippstein und Gottschalk. Die frisch gekrönte Weinprinzessin Elisabeth Goger stellte einen Silvaner vor, der zuerst verkostet wurde. Weiter ging es im einem Kerner, den ihre Vorgängerin Nadine Rippstein präsentierte. Anna-Lena Gottschalk ließ den Gästen schließlich einen Pinotin einschenken. Dabei handelt es sich um einen 1991 gezüchteten Rotwein des Schweizer Rebenzüchters Valentin Blattner, der hierfür blauen Spätburgunder mit Resistenzpartner kreuzte.

Dann war der Moment gekommen, der vorher als Highlight des Abends angekündigt worden war: Helmut Bayer stellte, zusammen mit Bierprinz Sebastian Gocker, den Bier-Wein-Hybrid vor, den er mit Udo Vogt entwickelt hatte. Bayer betonte im Gespräch mit Moderatorin Lisa Sünkel: „Es ist kein Mischgetränk.“ Denn hier werden nicht Bier und Wein als fertige Produkte zusammengeschüttet. Noch vor der Gärung werden die Ausgangsprodukte zusammengegeben und gären dann gemeinsam zum fertigen Getränk. Das Mischverhältnis beträgt dabei 50 zu 50. Auch was den Alkoholgehalt des fertigen Getränks angeht bewegt sich das Endprodukt zwischen Bier und Wein.

Erstmals konnten Menschen vor zwei Wochen auf der Genussmesse Kulinea das Hybridgetränk probieren. Die erste Verkostung im größeren Rahmen gab es dann am Samstagabend. Bei beiden Veranstaltungen waren die Reaktionen unterschiedlich. Während einige den neuen Geschmack, der Elemente von beiden Getränken enthält, interessant und gut fanden, bezeichneten es andere als „nichts Halbes und nichts Ganzes“. „Natürlich gibt es die, die lieber bei ihrem Wein oder ihrem Bier bleiben“, sagte Bierprinz Sebastian Gocker. Er selbst möge die neue Kreation und meinte, es sei eine gute Möglichkeit, die Bierregion und die Weinregion zusammenzubringen.

Bild:

Bild 1: Im Gespräch mit Moderatorin Lisa Sünkel stellten Brauer Helmut Bayer (links) und Bierprinz Sebastian Gocker das neue Hybridgetränk vor.

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