„Ausrufezeichen in Sachen Nachhaltigkeit“

03. Februar 2020

Haßfurter SPD stellt Konzept für Mehrwegsystem beim Essen zum Mitnehmen vor

Haßfurt Nachhaltigkeit ist eines der großen Themen, wenn es um die Kommunalwahl 2020 geht. Auch für Stephan Schneider und sein Team von der Haßfurter SPD. Der Bürgermeisterkandidat hat nicht nur den Nachhaltigkeitsaufruf von Oliver Kunkels „heimat“ mitunterzeichnet, sondern sich auch schon konkret Gedanken gemacht, was man in Haßfurt bewegen könnte. Bei einer Sitzung aller SPD-Ortsvereine stellte er sie vor.

Das Stadtwerk? Top! Findet auch Stephan Schneider. „Was Norbert Zösch und sein Team dort leisten, verdient höchste Anerkennung ist einfach klasse“, lobt der Bürgermeisterkandidat der SPD die Bemühungen des städtischen Unternehmens. „Haßfurt ist in Sachen Energieversorgung autark. Das ist ein wichtiger Schritt in eine Zukunft, in der der Umweltgedanke eine immer wichtigere Rolle spielen wird.“

Eine Zukunft, in der es aber nicht nur um nachhaltig produzierten Strom oder Power to Gas geht. „Haßfurt sollte auch bei anderen Themen ökologischer Vorreiter werden“, nennt der Sylbacher Jürgen Heinl, SPD-Kandidat für den Stadtrat, eines seiner zentralen Anliegen, das auch eine der großen Ziele von Stephan Schneider ist. „Unser Ziel muss es sein, bei der Müllvermeidung voranzugehen.“

Daher begrüßt der Vorsitzende der Haßfurter SPD Initiativen wie die von Andreas Kurz. Der Vorsitzende des ESC Haßfurt, der sich ebenfalls auf der SPD-Liste für einen Platz im Stadtrat bewirbt, hat bei den Heimspielen seines Vereins in der Eishalle in den vergangenen Wochen mit Unterstützung von Sponsoren ein Mehrwegbecher-System etabliert. „Eine tolle Aktion!“, findet Stephan Schneider und würde gerne auch für andere Vereine einen Anreiz schaffen, bei Veranstaltungen auf Einweg-Becher und -Geschirr zu verzichten. „Das wäre ein ebenso wichtiger wie richtiger Schritt“, findet der Bürgermeisterkandidat.

Doch der 46-Jährige würde gerne noch weitergehen. Sein Ziel ist es, im gesamten Stadtgebiet ein einheitliches Mehrwegsystem zu etablieren. Dadurch könnte der Müll, der bei Imbissen oder Lokalen, die Speisen zum Mitnehmen anbieten, anfällt, deutlich reduziert werden.

„Ich hole mir ein Essen in Metzgerei A, nehme dabei gegen Pfand ein Mehrweggeschirr mit, das ich später in Gaststätte B abgebe, wo ich erneut etwas zu essen mitnehmen. Das Geschirr kann ich dann auch im Kiosk C wieder zurückgeben“, beschreibt er das System, das er gerne einführen würde.

Entdeckt hat er es in der Schweiz, wo bereits mehr als 1000 Restaurants, Imbisse oder Kantinen mitmachen. In Deutschland ist das Unternehmen unter anderem in Stuttgart aktiv, wo das Mehrweggeschirr an 30 Staionen abgegeben und mitgenommen werden kann. „Ich bin mit den für Deutschland zuständigen Mitarbeitern in engem Kontakt“, berichtet Stephan Schneider. „Für Haßfurt wäre das in jedem Fall machbar.“

Große Kosten für die Metzgereien, Restaurants oder Imbisse, die sich dem System anschließen, sollen, so der Plan des SPD-Kandidaten, nicht entstehen. Zwar wird ein monatlicher Mitgliedsbeitrag fällig, aber dafür spart man Kosten für Einwegverpackungen.

„Die Stadt sollte, gerade am Anfang, finanzielle Unterstützung leisten“, macht Stephan Schneider klar, dass ein solcher Meilenstein auch ein wenig kosten darf. Vorstellbar wäre zum Beispiel die Anschaffung der Mehrwegboxen, deren Preis bei unter zehn Euro je Stück liegt, aus dem Stadtsäckel zu zahlen. Die Boxen, die es in unterschiedlichen Ausführungen gibt, sind dicht, mikrowellentauglich, können in der Gastronomie-Spülmaschine gewaschen und auch Vorräten eingefroren werden.

„Haßfurt hätte die Chance, auch auf diesem Gebiet ein echter Pionier zu werden und ein deutliches Ausrufezeichen in Sachen Nachhaltigkeit zu setzen“, sagt SPD-Stadtratskandidat Matthias Benkert. Der Notfallsanitäter hat sich einen schonenden Umgang mit den Ressourcen weit oben auf seine Agenda geschrieben. „Wir müssen ein Haßfurt gestalten, dass auch für unsere Kinder lebenswert ist“, spricht der zweifache Familienvater wohl allen SPD-Bewerbern für einen Sitz im Stadtrat aus dem Herzen.

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