Möchte in Zukunft nicht neben einem Atommeiler leben

20. September 2017

Haßberg-SPD bricht eine Lanze für Energiewende mit Bürgerbeteiligung

Haßfurt. Die Energiewende bildet den Schwerpunkt in der jüngsten Sitzung der Vorstandschaft des SPD-Kreisverbands Haßberge.

„Sabine Dittmar hat in den vergangenen vier Jahren sehr gute Arbeit geleistet“, betonte Wolfgang Brühl. Als Bundestagsabgeordnete habe sie, so der Kreisvorsitzende der Haßberg-SPD, stets viel Bürgernähe gezeigt und „von Berlin aus, sehr viel für die Region bewegt“.

„Sie hat immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Bürger und kümmert sich“, sprach aus Paul Hümmer der Maßbacherin ein dickes Lob aus. Dabei gehe es ihr nicht um Äußerlichkeiten oder einen Platz in den Medien, sondern darum, dass den Menschen effektiv und ohne großes Aufheben geholfen werde. Der stellvertretende Kreisvorsitzende ist sicher, dass Sabine Dittmar ihre Arbeit auch in den kommenden Jahren erfolgreich fortsetzen wird. „Sie hat unsere Unterstützung und jede Stimme verdient.“

Extrem wichtig sei es, am Sonntag von seinem Wahlreich Gebrauch zu machen. „Jeder, der zu Hause bleibt und nicht wählt, stärkt die extremen Parteien und das kann doch eigentlich nicht im Interesse von irgendjemand liegen“, appellierte Wolfgang Brühl. Klare Worte fand der SPD-Kreisvorsitzende auch in Sachen Energiewende. Hier machten – gerade in Bezug auf die Windenergie – zuletzt wieder kritische Äußerungen und Leserbriefe die Runde. „Es war und ist eine breite demokratische und auch richtige Entscheidung, die Energiewende einzuleiten.“ Auch die Landkreisbevölkerung stehe hinter diesem Votum, da wohl jedem klar sei, „dass es ein Weiter-so mit Blick auf den Klimawandel auf keinen Fall geben kann und darf“.

Deutschland habe sich entschieden, sich von der veralteten und zudem gefährlichen Kernenergie zu verabschieden, die auch enorme Belastungen für zukünftige Generationen in Form von radioaktiven Müll und Endlagerproblemen mit sich bringt. „Die Entscheidungsträger im Landkreis haben gut daran getan, von Anfang an bei der lokalen Energiewende mitzugestalten und die entscheidenden Zukunftsinvestitionen zu tätigen“, erklärt der Kreisvorsitzende mit Blick auf Projekte und Planungen der GUT.

Dass dabei über das Modell einer Bürgerenergiegenossenschaft auch noch eine finanzielle Beteiligung der Bürger möglich ist, ist für Wolfgang Brühl ein weiteres wichtiges Argument für erneuerbare Energien. „Ich kann mich nicht erinnern, dass bei der Kernenergie eine ähnlich hohe Beteiligung auch nur im Ansatz zu erkennen gewesen ist.“ Hier hätten einzig und allein die Konzerne die Gewinne eingestrichen. Vorwürfe, dass die Windenergie im Landkreis ein Ladenhüter sei, der weit hinter den Erwartungen herhinke und keinerei Profit abwerfe, kann Wolfgang Brühl nicht nachvollziehen. Auch wenn die Produktion noch nicht im durchschnittlichen Soll der Erwartung sei, liege sie dennoch schon in einem sehr erfreulichen Bereich. „Andere wirtschaftliche Unternehmen wären froh, gleich ohne Startschwierigkeiten in diesen ,Gewinnzonen‘ zu sein“, kontert er.

Dennoch müsse man sich mit den Gegnern solcher Projekte, die sich gerade und vor allem, wenn es um Windkraft geht, in Bürgerinitiativen organisieren und oft massiv mobil machen, arrangieren. „Bürgerinitiativen gegen bestimmte Projekte sind weit verbreitet“, stellte der Kreisvorsitzende fest. „Jedoch liegt es an und den Verantwortlichen, die Menschen davon zu überzeugen, dass wir auf die richtigen Technologien setzen, insbesondere auf saubere Energie. Ich persönlich möchte auch in Zukunft nicht neben einem Atommeiler wohnen und leben. Das wäre für mich eine beängstigende Situation.“

Die gesamte Vorstandschaft der Haßberg-SPD war sich einig, dass im Landkreis in Sachen Energiewende, die richtigen Entscheidungen getroffen wurden. „In einigen Jahren werden wir froh sein, uns so zukunftsfähig entschieden zu haben“, fasste Paul Hümmer die Stimmung im Gremium zusammen.

Die Sozialdemokraten planen auch Energiegespräche zu führen, um die Positionen und Meinungen auszutauschen und um eventuell neue Ideen mit in die Politik der Energiewende im Landkreis einzubringen.

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