Neuwahl der DGB Kreisvorstandschaft

24. Juli 2017

DGB Haßberge: Sandy Koppitz übernimmt von Anna Schlechter

DGB Kreisvorstand

Sand. Der DGB Kreisverband Haßbergen, der etwa 9.100 Gewerkschaftsmitglieder im Landkreis vertritt, hat einen neuen Kreisvorsitzenden. Der Metaller Sandy Koppitz wurde mit gut 95% der Delegiertenstimmen zum neuen DGB Kreisvorsitzenden der Haßberge gewählt. Er folgt auf Anna Schlechter, die aufgrund eines Umzugs in den Landkreis Bad Kissingen nicht mehr kandidieren konnte.

Vor der Wahlhandlung gab die scheidende Kreisvorsitzende ihren schriftlich vorliegenden Geschäftsbericht über die Arbeit des DGB Kreisvorstandes der letzten vier Jahre. Dabei stellte die Metallerin die Organisation der DGB Mainkundgebungen in den Mittelpunkt ihrer Ausführung. Den internationalen Tag der Arbeiterbewegung, den 1. Mai feiert der DGB Haßberge nun seit einigen Jahren erfolgreich in Sand am Main. Die Veranstaltungs- und Themenpalette ging jedoch deutlich darüber hinaus. Über die Rente, Europa, Freihandelsabkommen, Armut, Rechtsextremismus wurden Veranstaltungen bis hin zur Filmvorführungen und Podiumsdiskussionen organisiert, so Anna Schlechter, deren Geschäftsbericht wohlwollende Zustimmung fand. DGB Geschäftsführer Frank Firsching sprach anschließend zu den politischen Anforderungen des DGB zur Bundestagswahl. Inhaltlich konzentrierte sich Firsching dabei auf die Themen soziale Sicherheit, Gute Arbeit und handlungsfähiger Staat. Firsching forderte von den Parteien insbesondere die Menschen durch unsoziale Rentenkürzungsprogramme nicht in die Altersarmut zu schicken. Als erfolgreiches Beispiel nannte Firsching die Bürgerversicherung in Österreich, die eine um 500 Euro höhere Durchschnittrente als in Deutschland zum Ergebnis habe, weil dort alle in eine Kasse einzahlten, auch Selbstständige, Politiker und Beamte. Dass dort das Renteneintrittsalter bei 65 Jahren liege, zeige die Notwendigkeit die gescheiterte Privatisierung des Rentensystems rückgängig zu machen – heftiger Applaus! Die Konferenz hatte auch Anträge zu behandeln, unter anderen die „Wiederinbetriebnahme des Steigerwald- Express“ einer stillgelegten Zugverbindung zwischen Kitzingen und Schweinfurt, sowie der Antrag „Gegen Privatisierung von Schulen und Straßen“ haben die Delegierten jeweils einstimmig angenommen. Der vom IG Metall- Delegierten Paul Hümmer eingereichte Antrag „Faire Chance für den Steigerwald“ sorgte dagegen für Diskussionen. Inhalt des Antrags ist die Aufforderung an die Bayerische Staatsregierung „den Steigerwald in den aktuellen Prozess zur Auswahl eines 3. Nationalparks in Bayern einzubeziehen“. Auch der Landrat des Landkreis Haßberge wird darin aufgefordert sich für einen offenen Suchprozess einzusetzen. Die Debatte der Konferenz um das Für und Wider eines „Nationalparks Steigerwald“ spiegelte dabei die gesellschaftliche Diskussion. Mit großer Mehrheit bei einigen Gegenstimmen wurde der Antrag angenommen. Alle Anträge werden nun über den DGB Kreisvorstand in die DGB Konferenz Bayern eingebracht.

Bild: Christiane Reuther

Während der Delegiertenkonferenz stellte sich der neue DGB-Kreisvorstand vor. Neben dem neuen Vorsitzenden Sandy Koppitz (3. von rechts) gehören Helmut Buld (IG Metall, 5. Von links) und sein Stellvertreter Paul Hümmer (4. Von links), Elisabeth Lunz (ver.di), Leo Lunz (IG Bau), Jochen Sidon (NGG), Jürgen Schorr (GdP) mit Stellvertreter Rainer Leisentritt, Thomas Dietzel (GEW) und Daniel Nüßlein (Jugend) dem Kreisgremium an. Die bisherige Vorsitzende Anna Schlechter (2. von rechts) wurde mit einem Blumenstrauß verabschiedet.

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