Leserbrief zum Artikel im HT „Hier soll wohl der Zweck die Mittel heilen“

27. August 2015

Von SPD Gemeinderat Thomas Karg, Oberschleichach

Liebe Bürgerinnen und Bürger in und um den Steigerwald!

Es ist schon sehr bedenklich und fragwürdig wie sich die Situation im Selbigen seit 2007 entwickelt, oder besser gesagt, nicht entwickelt hat.

Gab es doch nachweislich bereits am 14.06.2007 eine Besprechung im LRA Haßberge in der beschlossen wurde eine ökologische Studie erstellen zu lassen. In dieser Studie sollten explizit die Würdigkeit eines Schutzgebietes, die ökologischen Auswirkungen und natürlich auch die wirtschaftlichen Auswirkungen geprüft werden. Diese Studie sollte sich mindestens auf einen Zeitraum der Beobachtung von 1 bis 2 Jahren erstrecken. Sie sollte unabhängig und ergebnisoffen durchgeführt werden. Herr Handwerker wurde damals von den Herren: Gerhard Eck, Oskar Ebert, Siegmund Kerker, Bernhard Ruß, Robert Wachter, Werner Schneider, Christian Göttfert, Max-Dieter Schneider, Walther Hahn und Harald Leitherer schriftlich beauftragt die Studie einzuleiten. Die Finanzierungszusage aus München war bereits kurze Zeit später zugesichert. Lediglich die wirtschaftliche Studie hätte von den Kommunen getragen werden müssen.

Aber als die Beauftragung der Studie, mit der zugegeben „dümmlichen“ Bezeichnung Machbarkeitsstudie, an die Öffentlichkeit kam, wurden, verständlicherweise, sehr schnell Stimmen laut, da eine entsprechende offene und öffentliche Aufklärung im Vorfeld gänzlich unterlassen wurde. Blitzschnell machten Parolen wie Enteignung, Betretungsverbot, Jagdverbot, Holzknappheit usw. ihre Runden.

Und nun schien es so, dass die Angst der Bürgerinnen und Bürger, das gefundene Fressen für den bevorstehenden Wahlkampf sei.

Allen voran positionierten sich die Freien Wähler, um Oskar Ebert, gegen einen Nationalpark. Und das wohl gemerkt ohne eine einziges fachlich fundiertes Argument! Aber egal! Die Akzeptanz der Freien Wähler stieg sprunghaft an. In der weiteren Diskussion ging es von nun an nicht mehr vordergründig um den Steigerwald, sondern lediglich und einzig um Wählerstimmen. Die Angst in der Bevölkerung wurde weiter befeuert und der stetige, aber unsachliche Bezug auf den Bayerischen Wald, tat das Seine dazu.

Bald schon bemerkte auch die damals angeschlagene CSU im Landkreis, dass mit diesem Thema viele Stimmen aus der ganzen Region abgeschöpft werden können und sprang auf den Zug auf.

Fortan waren die Freien Wähler und die CSU dicke verbündete in der Aufgabe, die Bürgerinnen und Bürger im und um den Steigerwald möglichst einseitig zu beraten. Ziel war es, die Ängste in der Bevölkerung möglichst lange, auch mit Halbwahrheiten, zu erhalten um viele Wählerstimmen abzusahnen.

Seit 2007 wird permanent versucht ein Denkverbot zur Weiterentwicklung im Steigerwald zu etablieren.

Oskar Ebert verurteilt im o.g. Zeitungsbericht vom 19.08.2015 Herrn Denzler und dessen „Willkürakt ohne fachliche Begründung aus reiner Willkür“. Weiterhin greift Herr Ebert alle an, die sich ernsthaft Gedanken um die Weiterentwicklung im Steigerwald machen und bezeichnet diese in abwertender Art und Weise als „Gruppierungen“. So z.B. auch die SPD oder die Grünen. Wohlgemerkt, es geht diesen „Gruppierungen“ auch um die Zukunft im Steigerwald. Allerdings ohne sich in die Hosen zu machen, wenn man mit den Menschen im Steigerwald ehrlich und ohne Vorurteile alle Möglichkeiten bespricht. Ist das nicht die wirkliche Aufgabe, an der sich die Politik messen lassen müsste? Hierzu muss es doch erlaubt sein, alle möglichen Wege denken zu dürfen!

Die Zukunft im und auch um den Steigerwald bedarf einer sachlichen Vorgehensweise. Es ist unabdingbar, dass vorab einer jeglichen Diskussion und Vorfestlegung die Bürgerinnen und Bürger umfassend informiert werden. Aber bitte über alle Möglichkeiten!

Und dazu gehören nun mal umfangreiche Informationen zu alle möglichen Optionen. Diese sind zumindest mal: Weltkulturerbe, Weltnaturerbe, Öko-Modellregion und Nachhaltigkeits-Modellregion.

Eine Vorabauswahl bzw. Vorabentscheidung sollte unseren Politikern, ohne belastbare Fakten zu allen Bereichen, nicht zugestanden werden.

Lieber Oskar, da es immerhin um die Zukunft im und um den Steigerwald geht, solltest auch du nicht aus Willkür, ohne eine sachliche belastbare Begründung und schon gar nicht aus rein politischer Motivation handeln! Dies gilt aber auch für die anderen Damen und Herren von Freien Wählern und der CSU. Die Menschen im Steigerwald haben ehrliche Politiker verdient und nicht nur Populisten! Auch wenn es bei weitem mehr Arbeit macht.

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